Sinsen soll Neubaugebiet am Waldrand erhalten

FOTO: Mengedoht

Marl (eib). 200 neue Häuser, 600 bis 700 neue Einwohner – das könnte das Ergebnis sein, wenn die Stadt dem Wunsch der Bohlen-Industrie für ein Neubaugebiet in Sinsen folgt. Die hat ihre Wünsche jetzt mit einer Machbarkeitsstudie untermauert, doch der Bauausschuss stellte das Thema noch einmal zurück. Man wartet noch auf einen Sachstandsbericht, was in den letzten 16 Monaten passiert ist.

Das 8,6 ha große Gelände nördlich der Bahnhofstraße ist schön – zu schön für eine Bebauung, meinte der Kreis Recklinghausen vor eineinhalb Jahren. Er lobte den Wald, der habe eine „in sich eigenständig ökologisch und in seiner Wohlfahrtswirkung wertvolle Größe, die in anderen Teilen des Ruhrgebietes bereits als wichtige Waldflächengröße bewertet wird“.

Auf der anderen Seite würde ein Großteil der 60 bis 70 Millionen Baukosten in die heimische Wirtschaft fließen, 40 Häuser sollen zu besonderen Konditionen sozialschwachen Familien angeboten werden. Nachteil des Neubaugebietes: Man kommt schneller nach Haltern und nach Recklinghausen als in die Stadtmitte von Marl. Und: Die Stadt will gleich nebenan auch ein Grundstück für Wohnbebauung freigeben: Das Gelände der bisherigen Haardschule. Die Realisierung ist noch mit einer besonderen Auflage verbunden: Was hier zusätzlich gebaut wird, muss an anderer Stelle in Marl weniger gebaut werden. Doch darin sahen die Politiker kein Problem: Es gebe in Marl mehrere Baugebiete, die sich nur äußerst schleppend weiter entwickeln.

Attraktiv, sympathisch, interessant und von Vorteil – so die Meinung von Politik bis Bürgermeisterin. Die Bauverwaltung will nun Einzelaspekte aufarbeiten. Der Verfahrensweg wird noch lang werden.

Sonntag, 29. März 2009, 12:57 • Verfasst in Marl

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