300 Unternehmen nutzen Güterstrecke der Bahn


Recklinghausen/Herten/Ostvest. „Schienen sind dazu da, dass gefahren wird, dass Menschen und Produkte transportiert werden. Dabei muss allerdings auch an diejenigen gedacht werden, die der Bahnverkehr belästigen könnte“, so Bürgermeister Wolfgang Pantförder bei der Begrüßung von Vertretern der DB-Netz AG. Er hatte sie, Vertreter der Verwaltung und die Vorsitzenden des Verkehrsausschusses diese Woche zu einem Gespräch ins Rathaus eingeladen.

Thema waren die Probleme, die der Güterzugverkehr auf der Strecke Hamm – Osterfeld Anliegern in Recklinghausen in zunehmendem Maß bereitet. Marcel Greven, Leiter Integriertes Management der DB-Netz AG, konnte generell wenig Hoffnung auf eine allgemeine Entspannung der Lage machen.

Die Tatsache, dass jetzt auch am Wochenende Güterzüge die Strecke beführen, sei auf die Freischaltung eines elektronischen Stellwerkes zurückzuführen. Dies ermögliche Bahnbetrieb auch am Wochenende, der vorher wegen Personalmangel nicht möglich gewesen sei. Die Bundesbahn habe ein gutes Jahr gehabt, was sich auch in der Zugfrequenz niedergeschlagen habe, zur Zeit sei diese wegen der Konjunkturflaute niedriger geworden.

Die Recklinghäuser erfuhren bei dieser Gelegenheit, dass neben der Deutschen Bahn ca. 300 Verkehrsunternehmen deren Gleise nutzen. Diese Zahl durch Einschränkungen zu verkleinern, würde umgehend die Regulierungsbehörde auf den Plan rufen, Stichwort „Diskrimminierungsverbot“. Die Strecke Hamm-Osterfeld, so Greven weiter, sei noch nicht voll ausgelastet.

Das von Recklinghäuser Vertretern angesprochene Lärmsanierungsprogramm des Bundes ist, wie die Gäste in ihren Unterlagen zeigten, keine kurzfristige Hoffnung für Recklinghausen: Die Ruhrfestspielstadt steht auf der Prioritätenliste erst an 53. Stelle, gemeinsam mit Herten und Datteln. Traurige Wahrheit: Die Ruhrfestspielstadt käme, sollte es bei dieser Positionierung und der Finanzausstattung von 100 Mio. Euro bleiben, erst in acht bis zehn Jahren an die Reihe.

Da das Programm eine freiwillige Leistung des Bundes ist, muss die Politik, so Bürgermeister Wolfgang Pantförder, auf eine frühzeitige Aufstockung drängen. Im Gespräch sind 150 Mio. Euro. „Auch das neue Konjunkturprogramm könnte Möglichkeiten bieten“, glaubt Pantförder. Die Fachleute der DB sagten einstimmig zu, auf solch eine Aufstockung gern reagieren zu wollen.

Samstag, 31. Januar 2009, 12:31 • Verfasst in Herten, Recklinghausen, Datteln

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