Mit gewaltiger Stimme auf die Musical-Bühne

Die 14-jährige Gewinnerin des Castings. FOTO: Mengedoht

Vest (eib). „Wir sind nicht Dieter Bohlen“, beruhigt Jan Prüßen die fünf Damen. „Wir sind die Guten.“ Doch so richtig aufgeregt sind sie gar nicht. Ein Casting für einen Musical-Auftritt reißt sie nicht aus dem Leben. Die fünf können singen, das wissen sie. Doch wer ist die Beste?

Es ist frisch im Sporthotel Quellberg Park in Recklinghausen, der Konferenzraum ist schlicht, die Musik kommt aus dem Laptop. Fünf Bewerberinnen hat die Veranstaltungsagentur „Aktiv Event“ geladen. Sie können einen Song beitragen für das „Musical Fieber“, das am 27. Dezember im Ruhrfestspielhaus gegeben wird. Vier Musiker, vier Tänzer und weitere neun Sänger werden auf der Bühne stehen, „Profis, die auch schon große Bühnen kennen“, erklärt Matthias Hamburger, der Musikalische Direktor. Er und Produktionsleiter Jan Prüßen suchen nun ein Talent, das gemeinsam mit den Stars live einen berühmten Musical-Hit performen wird.

Die 36-jährige Drogistin Beate ist die erste, sie spielt seit 20 Jahren Gitarre, schreibt ihre Songs selber. Sie singt (wie alle) „Fame“ und beeindruckt die Jury. Das ist gut genug für einen Bühnenauftritt.

Dann die 25-jährige Rosalie, die schon ein Studium der Kunstgeschichte hinter sich hat und nun eine Musical-Ausbildung macht. „Ein absolutes Talent“, bescheinigt ihr die Jury.

Kann da die 14-jährige Lisa mithalten? Die Jury guckt sich nach wenigen Augenblicken sprachlos an, dann soll die junge Sängerin bitte einen anderen Song performen. „Bis Du sicher, dass Du 14 bist?“, fragen sie ungläubig. Doch, mit 10 hatte sie ihren ersten Auftritt, in diesem Jahr gewann sie den Jugendkulturpreis der Stadt Herten. Zu Recht, meinen die Zuhörer.

Sie ist so stimmgewaltig, dass die 19-jährige Schülerin Marja mit einem „ich bin sehr neidisch“ hereinkommt. Die Türen hatten keine Grenzen gesetzt. Auch sie hat schon diverse Auftritt hinter sich, die Jury ist beeindruckt von Stimme und Ausstrahlung. Das passt wunderbar für einen Musical-Auftritt.

Und noch eine 19-jährige Schülerin stellt sich vor, Cinderella hatte schon Gesangsunterricht und viel Übung im Kinderchor. Und das ist nicht zu überhören.

Doch am Ende bleibt der Jury die schwer Entscheidung zwischen der 19-jährigen Marja und der 14-jährigen Lisa. Beide haben so viele Vorteile, beide haben unbestritten das Zeug für einen perfekten Auftritt. Am Ende soll die 14-Jährige ihre Chance bekommen. Der Produktionsleiter kann sich gar nicht entscheiden, was die junge Dame am 27. Dezember singen soll. Mit zwei Songs soll sie sich vorbereiten, entschieden wird nach Tagesform in letzter Minute.

Die Jury ist glücklich. Fünf Bewerberinnen, von denen jede das Zeug zu einem Auftritt auf großer Bühne hat, das gibt es selten. Alle bekommen den dringenden Rat mit, an ihrer Karriere weiter zu arbeiten. Die Fähigkeiten haben sie, an der Technik müssen sie noch feilen. Die Basis für eine Karriere ist längst gelegt: Mit Begabung und Fleiß.

Alle waren gut. Aber eine war sehr gut, die Hertener Schülerin Lisa Eißing.

Saturday, 29. November 2008, 13:39 • Verfasst in Vest

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