MarleKiN hilft Problemfamilien


Marl (sl). Wenn Menschen psychisch erkranken, so benötigen sie professionelle Hilfe. Sie suchen ihren Hausarzt auf, begeben sich inpsychotherapeutische Behandlung oder werden gegebenenfalls in einer psychiatrischen Einrichtung stationär versorgt. Doch was ist, wenn sie nichtnur psychisch krank sind, sondern auch als Vater oder Mutter Sorge für einoder mehrere Kinder tragen müssen? In der Vergangenheit wenig berücksichtigt, bedürfen gerade die Kinder eines psychisch erkranktenElternteils besonderer Aufmerksamkeit und Hilfe. Sie wachsen unter erschwerten Bedingungen auf und zeigen nicht selten Auffälligkeiten in ihrer Entwicklung, die sich in Verhaltensstörungen äußern.

Damit es nicht soweit kommen muss, hat die LWL-Klinik Herten für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Kooperation mit der Stadt Marl ein außergewöhnliches und regionalweit einzigartiges Projekt ins Leben gerufen, das sich in einem hohen Maß und in besonderer Weise an die Kinder von psychisch kranken Eltern oder Elternteilen richtet und das der Förderung der Kinder und der Sicherung des Kindeswohls Rechnung tragen soll.

MarleKiN steht für Marler Kinder Netz - "Frühe Hilfen"und ist ein lokales Netzwerk, welches sich zur Aufgabe macht, der Entstehung und Verschärfung gesundheitlicher und psychosozialer Problemlagen für kleine Kinder unter drei Jahren frühzeitig entgegen zu wirken. „Mit Hilfe von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Mütter, Väter und ganzen Familien soll MarleKiN Präventionsarbeit leisten und damit der Vernachlässigung und Unterversorgung von Kindern sowie Gewalt gegen Kinder vorbeugen helfen", erklärt Dr. Luc Turmes, Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Herten, das Ziel des neu gegründeten Netzwerkes.

Montag, 27. Oktober 2008, 15:23 • Verfasst in Marl

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