Boom an der Erdgastankstelle

Herten. Die Erdgas-Tankstelle der Hertener Stadtwerke boomt wie nie. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 ist die Absatzmenge im ersten Halbjahr 2008 um rund 75 Prozent gestiegen. Ludger Triffterer, Bereichsleiter Gasversorgung, sieht vor allem einen Grund für die wachsende Beliebtheit: „Die steigenden Benzinpreise machen Erdgas als Treibstoff attraktiv.“

Die Preise für herkömmliche Kraftstoffe wie Benzin und Diesel klettern seit Monaten in die Höhe. Die Total-Tankstelle des Pächterehepaares Tanja und Markus Loose an der Feldstraße 159-161 verbuchte am Dienstag, 15. Juli, einen Preis von 155,9 Cent für Normalbenzin. Ganz unten auf der Preistafel rangiert Erdgas: Mit 101,9 Cent ist es hier der mit Abstand günstigste Treibstoff.

Und nicht nur das: In der Region gibt es kaum eine Erdgas-Tankstelle, die so günstig ist wie die der Hertener Stadtwerke. In Gelsenkirchen rangiert der Preis derzeit zum Beispiel zwischen 103 Cent und 110,9 Cent. In Recklinghausen kostet ein Kilo Erdgas für den Tank sogar 116,9 Cent.

In einem Test hat das ZDF-Magazin WISO heraus gefunden, dass Erdgas der günstigste Treibstoff überhaupt ist. Die Redaktion hat die möglichen Antriebe mit Benzin, Diesel, Autogas und Erdgas miteinander verglichen. Es ergab sich, dass für 100 Kilometer Fahrt mit Benzin rund doppelt so hohe Kosten anfallen wie bei der Fahrt mit Erdgas. Auch Diesel und Autogas schnitten schlechter ab.

Das sorgt gerade bei Fahrern von Autogas-Wagen manchmal für Verwunderung. Ein Liter Autogas ist nämlich mit rund 65 Cent wesentlich günstiger als ein Kilo Erdgas. Tatsächlich braucht es aber knapp zwei Liter Autogas, um auf die gleiche Energieausbeute zu kommen, die ein Kilo Erdgas bringt.

Erdgas hat gegenüber Autogas weitere Vorteile: „Schon allein aus Umweltschutzgründen empfiehlt es sich, ein Erdgasauto zu kaufen“, so Ludger Triffterer. Erdgas hat von allen Kraftstoffen die günstigste CO2-Bilanz. Mit dem natürlichen Treibstoff produziert der Motor auch sonst so gut wie keine schädlichen Abgase.

Das ist bei Autogas anders: Das Butan-Propan-Gemisch setzt bei der Verbrennung ähnlich schädliche Emissionen frei wie Benzin.

Die Umrüstung eines Benziners auf Erdgas-Antrieb lohnt sich allerdings nur bedingt. Bis sich der nachträgliche Einbau eines Erdgastanks rechnet, muss man bisweilen schon 100.000 Kilometer fahren. Besser ist eine Neuanschaffung: Zwar kostet ein neues Erdgasfahrzeug auch mehr als eins mit Benzin- oder Dieselantrieb. Aber dank der niedrigen Tankpreise rechnet sich das bei einigen Modellen schon nach rund 30 000 Kilometern. Zudem gibt es bei mehreren Versicherungen Umweltrabatte für Erdgasautos. Kein Wunder also, dass immer mehr Fahrer sich für einen Erdgas-Antrieb entscheiden: Die Quote der Neuzulassungen steigt kontinuierlich von Jahr zu Jahr.

Samstag, 26. Juli 2008, 15:30 • Verfasst in Herten

4 Kommentare:

Poetter schrieb,

Kommentar • 26. Juli 2008 @ 17:34

Erdgas, ein Energieträger der Zukunft?

Sehr geehrte Damen und Herren,

Deutschland ist besonders abhängig vom russischen Erdgas - über 40% seines Gasverbrauchs stammt aus Russland, das ist mehr als bei jedem anderen europäischen Land. Die geplante Ostsee-Pipeline nutzt Deutschland wenig, denn sie ist frühstens 2015 fertig.

Russland besitzt die größten Gasreserven der Welt, hat aber bereits Probleme, seinen vertraglichen Exportverpflichtungen nachzukommen.

Es geht Russland beim Gas ähnlich wie Saudi-Arabien beim Erdölexport - auch das erdölreichste Land der Welt ist an den Grenzen seiner Förderkapazitäten angekommen und kann den Export nicht weiter erhöhen. Dies belegen mehrere neuere Studien der Internationalen Energieagentur in Paris. Schon bis 2010, so die Internationale Energieagentur, könnte die Gasversorgung für Westeuropa schwierig werden. Der frühere russische Energieminister Wladimir Milow bestätigt diese Berichte. Ein Teil des Problems liegt darin, dass in Russland selbst immer mehr Erdgas gebraucht wird.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Theo Pötter

Quelle: www.solarer-wasserstoff.de

Erdgaser schrieb,

Kommentar • 27. Juli 2008 @ 0:28

Tja,
sind wir denn weniger abhängig, wenn wir weiterhin auf Erdgas als Treibstoff verzichten? Ganz im Gegenteil: Je mehr unterschiedliche Kraftstoffe wir nutzen können, um so besser wird es sein, weil um so mehr Leute ausweichen können und eine Alternative haben. Es wird Flüssig-Erdgas aus den arabischen Ländern geben und es wird auch Bio-Erdgas geben, ohne dass extra Energiepflanzen angebaut werden müssen, die zu erhöhten Nahrungsmittelpreisen führen.
Dagegen ist 1. Wasserstoff ein Irrweg, weil er extra erzeugt werden muss, und 2. Solar-Wasserstoff ein Quadratirrweg, weil die Solarzellen nicht einmal die Energie hereinholen, die zu ihrer Herstellung nötig war…

Dann lieber gleich Erdgas fahren.

Einen schönen Tag noch!
Erdgaser

Poetter schrieb,

Kommentar • 27. Juli 2008 @ 15:00

Erdgas ist kein Energieträger der Zukunft weil:

1. Zu teuer (durch die Bindung an den Ölpreis)

2. Die Verfügbarkeit ist stark begrenzt.

Die Nutzung des Sekundärenergieträgers Wasserstoff,
welcher elektrolytisch hergestellt werden muss, ist dem Erdgas um Längen vorraus, wenn er mit Hilfe von Solar- bzw. Windstrom … hergestellt wird.

Sonne und Wind schicken uns keine Rechnung.

Die Gasprom auf jeden Fall.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Theo Pötter

Quelle: www.solarer-wasserstoff.de

Poetter schrieb,

Kommentar • 31. Juli 2008 @ 20:58

Der Energieträger Erdgas ist nur eine zeitlich befristete Zwischenlösung, da es nicht nachhaltig und nur begrenzt verfügbar ist.

Sonne, Wind, Wasser und Biomasse hingegen sind praktisch unerschöpfliche Energiequellen.

Aber wie können wir ihre Energie transportieren und speichern?

Die Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse von Wasser macht Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu jeder Zeit und überall nutzbar.

Auf regenerativer Basis erzeugter Wasserstoff ist nachhaltig und ökologisch sinnvoll.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Theo Pötter

Quelle: www.solarer-wasserstoff.de


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