Bürgermeister stehen auf BMW weil sie so sparen

Der BMW von Recklinghausens Bürgermeister Pantförder vor dem Rathaus. FOTO: Mengedoht

Marl (eib). Ist Marls Bürgermeisterin ein rasender Autonarr? Oder ist sie umsichtig, sparsam und treu? Warum muss sie sich einen 255 PS starken Dienstwagen zulegen? Wo doch überall Bescheidenheit angesagt ist. Ein Blick in die Bürgermeister-Garagen des Vestes zeigt: Was in Marl passiert, ist nichts Besonderes, die Ersten Bürger rüsten auf. Auf den zweiten Blick ist das erstaunlicherweise aber kein Grund zu lautem Klagen.

In der Tat schlägt der Marler Audi A6 aus der Reihe. Denn üblicherweise lassen sich die Rathaus-Chefs mit einem BMW kutschieren. Ob es aus Liebe zu diesem deutschen Markenprodukt ist, wissen wir nicht. Begründet wird die Entscheidung mit einem außergewöhnlichen Angebot, das die Auto-Konkurrenz weit in den Schatten stellt: Die Finanzierungs-Konditionen sind mit knapp über 300 Euro Leasing für einen 530er BMW derart günstig, dass selbst der frühere Traditions-Lieferant Mercedes mit seinen Preis-Nachlässen von 30 und mehr Prozent (je nach Größe der Stadt) nicht mehr ernsthaft in Erwägung gezogen wird.

So sind Herten und Dorsten den Verlockungen erlegen, aber auch Oer-Erkenschwick und Recklinghausen. Uli Paetzel (Herten) bekommt vertragsgemäß jedes Jahr einen neuen 5er, im Herbst schon zum dritten Mal. Nebenbei hat Herten noch einen Audi als Zweit-Dienstwagen. In Oer-Erkenschwick fährt Johannes-Joachim Menge seit einem Jahr einen BMW, vorher war es ein Mercedes.

Die Großstadt Recklinghausen hätte (wie auch der Landrat) „Anspruch“ auf einen 7er BMW. Der wäre sogar noch billiger, schwärmt Bürgermeister Wolfgang Pantförder, doch das glaube ja doch keiner, deshalb bleibt es beim 530er. Die Stadt hat noch zwei Audi und einen Toyota. Auch der Landrat verzichtet übrigens auf die Oberklasse.

Dorstens Bürgermeister Lambert Lütkenhorst und sein Dattelner Kollege Wolfgang Werner fahren eine Sondernummer: Es sind BMW-Touring, schließlich muss man ja auch mal Gastgeschenke transportieren. Der Vorgänger-Wagen in Dorsten war nicht gerade ein Prestige-Fahrzeug: ein Volvo, davor gar musste sich der Bürgermeister in ein reines Volks-Auto setzen, einen Opel.

Halterns Bürgermeister Bodo Klimpl zwängt sich in einen sechs Jahre alten C-Klasse-Mercedes – zu eng, wie es in der Seestadt heißt. Weitere Fahrten mit vier Personen sind ein Greul. Stadt-Pressesprecher Georg Nockemann: „Aber wir müssen sparsam wirtschaften. Und technisch ist er noch völlig o.k.“ Für Botenfahrten hat man einen unauffälligen Nissan-Kombi.

Und Marls Audi A6? Der silberne Gebrauchtwagen sei zu besten Behörden-Konditionen übernommen worden, so ließ Uta Heinrich ausrichten. Der Vorgänger war bereits acht Jahre alt und hatte sich bestens bewährt – weshalb sich die Bürgermeisterin markentreu zeigt.

Alles eine Nummer zu groß, mokieren sich die Grünen und stören sich beispielsweise am hohen CO2-Ausstoß. Aber auch daran, dass die „Staatskarosse“ für das Verteilen von Post und Unterlagen benutzt wird.

Dass da das „Bürgermeister-Auto“ unterwegs ist, ließ sich bislang einfach an der Nummer ablesen: Hinter dem „RE“ kam eine drei- oder vierstellige Zahl, die mit einer 2 anfing. Diese Zeiten laufen seit März 2007 aus. Es gibt keine Behördenkennzeichen mehr. Der Bürgermeister ist „einer von uns“ – zumindest was die Autonummer angeht.

Saturday, 5. July 2008, 14:37 • Verfasst in Vest

1 Kommentar:

Poetter schrieb,

Comment • 7. July 2008 @ 17:44

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe nichts gegen die Automarke BMW einzuwenden.

ich bin aber der Meinung,dass Herr Bürgermeister Wolfgang Pantförder, wenn er schon einen Anspruch auf einer 7èr BMW hat, dann den richtigen 7er BMW fahren lassen sollte.

BMW 750 h: h wie hydrogen (Wasserstoff)

5 Liter Hubraum
12 Zylinder V - Motor
240 PS
max. 230 Km/h

Schadstoffausstoß im Wasserstoffbetrieb: reiner Wasserdampf.

Fährt mit Benzin / Benzin oder Wasserstoff / oder nur Wasserstoff (je nach Art der nächsten Tankstelle)
Die Kraftstoffart ist vom Fahrer einstellbar.

Der Wasserstoff wird elektrolytisch mit Hilfe von Windstrom der heimischen Windkraftanlagen hergestellt.

Ein Thema im nächsten Wahlkampf wird dann lauten;

Dienstwagen: In Recklinghausen groß und supersauber!

Quelle: www.solarer-wasserstoff.de

Mit freundlichen Grüßen
Engineering for the future


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