Stimmung bei den Landwirten immer schlechter

Bild: (von links nach rechts) Marianne Lammers (Geschäftsführerin der Kreisstelle Coesfeld und Recklinghausen der Landwirtschaftskammer), Landrat Bodo Klimpel, Kreislandwirt Georg Schulte Althoff, André Dora (Bürgermeister der Stadt Datteln), Anika und Béla Wember, Wolfgang König (Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen), Stefan Wember und Regina Böckenhoff (Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen).

Vest . Die Stimmung in der Landwirtschaft ist aktuell deutlich schlechter als in den Jahren zuvor. Zu diesem Fazit kamen Regina Böckenhoff, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Recklinghausen, und Landrat Bodo Klimpel beim gemeinsamen Erntedankempfang auf dem Hof Wember in Datteln am 23. November . Dennoch produzieren die rund 1000 Landwirtinnen und Landwirte aus dem Vest Recklinghausen täglich auf ihren Höfen qualitativ hochwertige Lebensmittel, die in nahegelegenen Verarbeitungsbetrieben weiterverarbeitet oder direkt in den betriebseigenen Hofläden vermarktet werden.

Kosten, Corona und Schweinepest belasten die Bauern

„Die Qualitäten und Mengen der Ernte 2022 waren trotz der langen Trockenheit – mit Ausnahme von Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben und den regionalen Unterschieden – erfreulich gut“, erklärt Regina Böckenhoff. „Allerdings belasten die Corona-Pandemie und die Afrikanische Schweinepest unverändert die Märkte. Die Kostenexplosion bei Energie trifft auch die Landwirtschaft. Der geforderte Umbau der Landwirtschaft in Richtung von noch mehr Tierwohl scheitert nach wie vor daran, dass zentrale Fragen des Bau- und Immissionsschutzrechts und der Finanzierung nicht geklärt sind. Die Stimmung in der Landwirtschaft ist unverändert geprägt von tiefer Verunsicherung, der Sorge um die Zukunft der Betriebe und gefühlter Perspektivlosigkeit. Die Politik muss jetzt Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass dies auch in Zukunft möglich sein wird. Lippenbekenntnisse reichen dazu nicht mehr aus.“

Betriebsinhaber und Landwirt Stefan Wember machte in seiner Begrüßung deutlich: „Wir Landwirte sind bereit uns den Wünschen der Verbraucher anzupassen. Allerdings muss die Erfüllung der gesellschaftlichen und politischen Wünsche nach mehr Tierwohl auch von den Verbrauchern geschultert werden. Aber angesichts explodierender Kosten für Energie achten sie immer stärker auf den Preis, so dass das aktuelle Einkaufsverhalten vieler Verbraucher nicht zu den Forderungen passt. Unsere Produktion vor Ort ist ein Angebot an Gesellschaft, nachhaltig produzierte Lebensmittel zu kaufen.“

Freitag, 25. November 2022, 10:34 • Verfasst in Vest

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