Drohnen über dem Chemiepark: Spionage?

Marl. Wiederholte Drohnenflüge über dem Chemiepark Marl haben am Montagabend einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst. In Deutschland häufen sich aktuell derartige Vorfälle – Sicherheitsbehörden vermuten Spionage. Der Werkschutz des Chemieparks informierte die Polizei gegen 20.15 Uhr über die Überflüge.

Mutmaßlich handelte es sich um mehrere Drohnen, die über dem Gelände gesichtet wurden. Genauere Angaben sind bislang nicht möglich – denkbar ist auch, dass einzelne Flugobjekte mehrfach gesichtet wurden.

Der Einsatz der Polizei dauerte mehrere Stunden an, da bis Mitternacht weitere Sichtungen gemeldet wurden. Neben Polizeikräften am Boden kam für die Fahndung nach den Drohnen auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Ob die Fahndung erfolgreich war, sagte die Polizei bisher nicht.

Die genauen Hintergründe der Drohnenflüge sind noch unklar. Die Polizei hat aber ein Verfahren wegen „Agententätigkeit zu Sabotagezwecken“ eingeleitet. Der Verdacht: Industriespionage.

Die Polizei steht im engen Austausch mit dem Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste NRW (LZPD NRW). Das LZPD NRW beheimatet neben der Polizeifliegerstaffel auch das Kompetenzzentrum Drohnen der Polizei NRW. Dort werden alle in NRW polizeilich dokumentierten Einsätze mit Drohnenbezug erfasst.

Da der Überflug mit Drohnen über sicherheitsrelevanten Gebieten und Infrastrukturbereichen, zu denen der Chemiepark gehört, verboten ist, hat die Polizei Recklinghausen ein Strafverfahren eingeleitet (§87 StGB Agententätigkeit zu Sabotagezwecken).

Tuesday, 14. January 2025, 14:25 • Verfasst in Marl

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