Jetzt bekommt auch Waltrop seine Stolpersteine

Waltrop. Zum ersten Mal werden in Kürze die so genannten Stolpersteine auch in Waltrop verlegt. An vier verschiedenen Stellen in der Innenstadt werden für insgesamt 16 ehemalige Mitbewohner sogenannten Stolpersteine mit persönlichen biografischen Angaben in den Boden eingelassen.

All diese Menschen wurden, weil sie Juden waren, während des Dritten Reichs aus Waltrop vertrieben, zum Teil danach deportiert und ermordet. Vor bereits anderthalb Jahren hat der „Arbeitskreis Jüdisches Gedenken“ Maßnahmen eingeleitet, um diese Stolpersteinverlegung am Vormittag des 13. Juni zu ermöglichen. Umgesetzt wird dies ab 9 Uhr – beginnend an der Rösterstr. 2 – durch den Künstler Gunter Demnig (74), der sich durch dieses weltweit größte Flächendenkmal international einen Namen gemacht hat.

Gedenkfeier am Sonntag

Weitere Verlegungen erfolgen an der Dortmunder Str. 54 und 35, sowie an der Hochstraße 99. Aus den Niederlanden und der Schweiz reisen insgesamt 12 Nachfahren der Familien Rosenthal und Rosenblum an. Auch der WDR („Lokalzeit“) hat angekündigt, über dieses für Waltrop einmalige Ereignis berichten zu wollen.

Alle Waltroper sind eingeladen, der Verlegung diese Stolpersteinen beizuwohnen.

Wer mehr über die vier vertriebenen Familien und über die mittlerweile weltweite Bedeutung der Stolpersteine erfahren möchte, kann am Tag zuvor, Sonntag, 17 Uhr an der Gedenkfeier im Kulturforum Kapelle (Hochstr. 20) teilnehmen. Gunter Demnig wird dann sein künstlerisches Lebenswerk vorstellen und Mitglieder des Arbeitskreises Jüdisches Gedenken stellen das einstige Zusammenleben von Juden und Nicht-Juden in Waltrop vor, aber auch die rassistisch bedingte Vertreibung und das weitere Schicksal der Familien Rosenthal, Baum, Rosenblum und Spanier. Wer am Sonntag dabei sein möchte, sollte sich zuvor in der VHS (Tel. 02309-96260 oder E-Mail vhs@vhs-waltrop.de) anmelden.

Dienstag, 7. Juni 2022, 11:19 • Verfasst in Waltrop

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