Marl. Helfer und Sponsoren der Weinbar-Benefiz-Veranstaltung waren gleichermaßen ergriffen, als Winzer Lukas Sermann noch einmal die Ereignisse des Schiksaltages an der Ahr schilderte, als das Hochwasser nicht nur ganze Landstriche vernichtete, sondern auch Menschenleben kostete.

Lukas Sermann und seine Familie hat es hart getroffen: Nahezu die gesamte Existenz des jungen aufstrebenden Winzers wurde vernichtet, neben dem Weingut ist auch die angrenzende Vinothek und sein eigenes Zuhause unbewohnbar, der Schaden beträgt 1,4 Millionen Euro. Als die Ahr über die Ufer trat waren alle noch optimistisch zumindest einiges vom ihrem Hab und Gut retten zu können. Schrittweise versuchten sie Maschinen, Autos und andere Habseligkeiten in höhere Lagen und damit ins Trockene zu bringen. Diesen Kampf mussten sie bald verloren geben – als das Wasser neun Meter hoch stand, galt es nur noch das eigene Leben zu retten.

Trotzdem gibt Lukas Sermann nicht auf: „Wir haben ein tolles Netzwerk und es beeindruckt mich jeden Tag, wie viele Menschen an uns denken und unkonventionell helfen und einfach anpacken. Das gibt mir Kraft für den Neuanfang.“

Einen kleinen Teil zu diesem Neuanfang konnten nun auch die Organisatoren der Weinbar Hüls beitragen, Sie übergaben eine Spende von 6200 EUR an Lukas Sermann, der hierfür nach Marl gekommen war und ein paar seiner geretteten Weinflaschen zur Verkostung mitbrachte.

Das Geld will er direkt in neue Fässer investieren. Die alten Holzfässer sind alle mit der Flut weggespült worden und auch die beiden, die viele Kilometer weiter geborgen werden konnten sind unbrauchbar, da sie durch Schadstoffe kontaminiert wurden.

Nun gilt es aber erstmal nach vorne zu blicken und die Weinlese zu organisieren. Glück im Unglück ist für Lukas Sermann der Umstand, dass sich viele seiner Weinberge in den Steillagen befinden und diese vom Hochwasser nicht betroffen sind. Der Jahrgang 2021 kann also wenigstens teilweise gerettet werden.