Müllwagen fahren mit Wasserstoff

Recklinghausen. Die Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen erhalten vom Bundesministerium für Verkehr 1,43 Mio Euro für zwei wasserstoffbetriebene Abfallsammelfahrzeuge.

Noch in diesem Jahr sollen die zwei Fahrzeuge beschafft werden. Das Besondere daran: Der benötigte Wasserstoff entsteht mittels Elektrolyse aus dem gesamten Restmüll am Abfallkratwerk der AGR in Herten und kann dort zukünftig direkt getankt werden.

Ziel ist die Verringerung des Dieselverbrauchs und somit auch die Verringerung des Ausstoßes von Stickoxiden in der Fahrzeugflotte. Im Fuhrpark des Betriebshofes sind bereits einige klimafreundliche Fahrzeuge, wie Personenkraftwagen, Kastenwagen oder E-Bikes, im Einsatz.

Die zwei Abfallsammelfahrzeuge der Kommunalen Servicebetriebe laufen mit einer Lithium-Eisen-Batterie und haben eine Leistung von jeweils 85 Kilowattstunden. Die Fahrzeuge schaffen es zehn bis 20 Kilometer rein elektrisch zu fahren – bei einer Transportfahrt ohne Wasserstoff-Unterstützung. Mit dieser Unterstützung schafft ein Fahrzeug eine Gesamtstrecke von etwa 200 Kilometern. Zum Vergleich: Ein dieselbetriebener Müllwagen legt eine Strecke von circa 385 Kilometern zurück. In kürzester Zeit – nämlich nach 15 Minuten – ist der 40-Kilogramm-Wasserstofftank der Fahrzeuge wieder voll. Die Fahrzeuge haben eine Sammelleistung von mindestens 20 Tonnen Abfall.

Die Kosten für dieses wasserstoffbetriebene Fahrzeug betragen eine Million Euro. Es ist zwar im Wesentlichen elektrisch angetrieben, aber bezieht seinen Strom mittels einer Brennstoffzelle aus dem mitgeführten Wasserstoff. Die zugesagte Förderung deckt 90 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zum Preis eines herkömmlich angetriebenen Abfallsammelfahrzeugs.

Montag, 14. Juni 2021, 9:40 • Verfasst in Recklinghausen

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