Stadt Marl kontra Eichenprozessionsspinner

Marl. Das warme und nicht allzu trockene Frühjahr hat den Eichenprozessionsspinnern den Start in einen neuen Lebenszyklus erleichtert. Der Zentrale Betriebshof der Stadt Marl hat damit begonnen, den Schmetterlingsraupen auf Eichen an ausgewählten Standorten mit einem Mangrovenextrakt zu Leibe zu rücken.

Extrakt macht Raupen ungefährlich

Eine Fachfirma besprüht im Auftrag des Zentralen Betriebshofs (ZBH) in diesen Tagen Blätter und Bäume mit dem fresshemmenden Nemmprotec. Das Mittel, das für Menschen und nahezu alle Tiere unbedenklich ist, wird aus dem Extrakt eines Mangrovenbaumes gewonnen und mit Wasser gemischt. Das Gemisch wird mittels Sprühkanone auf die Blätter der Eichenbäume gesprüht und überzieht diese mit einem feinen Film. Fressen die Raupen die besprühten Blätter, wird ihr Verdauungsapparat blockiert und sie können sich nicht mehr häuten und nicht mehr ihre für Mensch und Tier gefährlichen Brennhärchen ausbilden. Das Mittel ist unbedenklich für alle anderen Organismen, die die Blätter nicht fressen.

Spritzen mit Konzept

Da sowohl vor-, während und nach der Behandlung die richtigen Witterungsbedingungen herrschen müssen und die Aktion nur wenige Wochen im Jahr möglich ist, werden jetzt nur Bäume an Kindergärten, Schulen und Spielplätzen behandelt. Der ZBH geht davon aus, dass an diesen Standorten im Verlauf des Jahres deutlicher weniger Einsätze erforderlich werden und er dann bei der Bekämpfung des Eichenprozessions­spinners an anderen Stellen im Stadtgebiet flexibler reagieren kann.

Darüber hinaus ergreift der ZBH weitere Maßnahmen wie etwa das Aufhängen von Nistkästen für Meisen, die sich u.a. von den Larven des Eichenprozessionsspinners ernähren. Außerdem testet der ZBH spezielle Fallen auf der Langehegge und der Halterner Straße.

Samstag, 9. Mai 2020, 12:58 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.