Verdienstorden für Holocaust-Überlebenden aus Marl

Bild: Ehrung im Hause Abrahamsohn: Im Bild v.l. Landrat Süberkrüb, Rolf Abrahamsohn, Ministerpräsident Laschet und Bürgermeister Arndt. Foto: Land NRW / Mark Hermenau

Marl. Rolf Abrahamsohn, Holocaust-Überlebender aus Marl, ist mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt worden. Ministerpräsident Armin Laschet hat Rolf Abrahamsohn in seinem Privathaus in Marl mit dem Verdienstorden ausgezeichnet. Die Landesregierung ehrt damit traditionell besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für herausragende Verdienste um das Gemeinwohl und um das Land Nordrhein-Westfalen.

Rolf Abrahamsohn hält die Erinnerung an das Menschheitsverbrechen des Holocaust und seine Opfer wach, indem er unter anderem Schülerinnen und Schülern berichtet, welche Grausamkeiten die Nationalsozialisten seiner Familie und ihm aufgrund ihres jüdischen Glaubens angetan haben.
 
Ministerpräsident Armin Laschet: „Rolf Abrahamsohn ist einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen der menschenverachtenden Ideologie der Nazi-Diktatur. In sieben Konzentrations- und Arbeitslagern hat er selbst ein unvorstellbares Martyrium erlebt. Es ist Rolf Abrahahmsohns überragendes Verdienst, dass er die menschliche Größe und Kraft aufgebracht hat, bei uns in Nordrhein-Westfalen die Erinnerung an die Nazi-Diktatur und an den Holocaust wachzuhalten. Durch seine Besuche in Schulen trägt Rolf Abrahamsohn dazu bei, dass nichts vergessen wird und dass vor allem die Opfer nicht vergessen werden. Rolf Abrahams Lebensweg ist für uns alle eine Mahnung, dass wir immer wachsam bleiben müssen gegenüber jeder Form von Rassismus und Antisemitismus.“

Marls Bürgermeister Werner Arndt sagte: „Rolf Abrahamsohn engagiert sich seit vielen Jahren, die Verbrechen des Nationalsozialismus aufzubereiten und die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten”. Es spreche für seine Souveränität, dass Rolf Abrahamsohn seine Leidens- und Lebenserfahrungen öffentlich gemacht und immer wieder das Gespräch vor allem mit jungen Menschen gesucht habe. „Er hat uns auf diese Weise zur Erinnerung angehalten an das, was in dieser oder anderer Form nie wieder geschehen darf“, so Arndt.

Dienstag, 7. Januar 2020, 9:00 • Verfasst in Marl

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