Gedenken an die jüdischen Wulfener Bürger
Bild: Im März 2014 wurde ein Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof in Wulfen eingeweiht. Mit dabei waren damals: Dr. Mark Gutkin, Lambert Lütkenhorst, Rolf Abrahamsohn, Isaak Tourgman, Reinhard Schwingenheuer und Wolfgang Breiding (v.l.). Archivfoto: Bludau
Dorsten. Zum Gedenken an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren lädt die Geschichtsgruppe des Heimatvereins Wulfen zu einer Gedenkveranstaltung ein. Am Freitag, 9. November, soll an die jüdischen Familien Moises und Lebenstein erinnert werden.
Die Familie Lebenstein wurde nach dem 9. November 1938 aus Wulfen vertrieben und emigrierte nach Amsterdam. Sie wurde nach der Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen interniert und im KZ Auschwitz ermordet.
Die Familie Moises, die in Wulfen ein Textilgeschäft betrieb, hatte schon jahrelang unter dem Boykottaufruf der Nazis zu leiden gehabt. Josef Moises, seine Frau und seine Mutter wurden Anfang 1939 zum Wulfener Bahnhof getrieben. Sie konnten noch nach Palästina gelangen und überlebten. Adele Moises wurde mit dem Tode bedroht und aus dem Dorf gejagt. Sie kam in Recklinghausen in einem „Judenhaus“ unter. 1942 wurde sie in das KZ Riga deportiert und kam dort durch Hunger und Krankheit ums Leben. Ihr Ehemann wurde wegen „Diebstahls“ von etwas Brot erschossen.
Der jüdische Friedhof „Auf der Koppel“ wurde am 9. November 1938 von Wulfener SA-Mitgliedern verwüstet und die Gräber geschändet. An diese Gräueltaten soll am 9. November erinnert und der Opfer gedacht werden. Treffpunkte sind um 14.30 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof „Auf der Koppel“, um 15 Uhr auf dem St. Matthäus-Kirchplatz (Stolpersteine) und um 15.30 Uhr am Gebäude der Sparkasse Vest Recklinghausen, Hervester Straße 8
(Gedenktafel). Die Öffentlichkeit ist eingeladen, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen.
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