Bild: Lina Remme (links) und Harald Gülzow untersuchen die Wasserproben.

Marl. Viel zu hohe Nitratwerte im Grundwasser hat der VSR-Gewässerschutz bei den Brunnenwasserproben festgestellt, die im Rahmen seiner Informationsveranstaltungen am 28. August in Marl abgegeben wurden.

In jeder sechsten untersuchten Probe lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Insgesamt 169 Wasserproben wurden aus dem Raum Marl/Herten abgegeben. Ein Grund für die hohen Belastungen ist die intensive Landwirtschaft. Diese hat sich in den letzten 10 Jahren immer weiter ausgebreitet. Gleichzeitig konnte die umweltverträglichere Form der Landwirtschaft – der ökologische Landbau – kaum wachsen. Der VSR-Gewässerschutz rät Gemeinden, Kreisen und Kirchengemeinden dazu, ihre landwirtschaftlichen Flächen in Zukunft nur noch ökologisch bewirtschaften zu lassen.

Die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz fanden bei den Untersuchungen 146 Milligramm Nitrat pro Liter in einem privat genutzten Brunnen in Drewer. Weitere mit Nitraten stark verschmutzten Brunnen stellten die Umweltschützer in Alt-Marl (143), in Löntrop (106) und in Hüls-Süd (104) fest. Das Wasser ist wegen der Überschreitung der Trinkwasserverordnung nicht mehr zum Trinken geeignet.

Derart belastetes Wasser sollte nicht für Fischteiche genutzt werden (Massenvermehrung von Algen, abgestorbene Pflanzen können zu Fischsterben führen).

Jahrzehntelang haben die landwirtschaftlichen Verbände darauf hingewiesen, dass sie produzieren, was die Bürger kaufen. Damit haben sie den Einkäufer für die Grundwasserbelastung verantwortlich gemacht. Viele Bürger ernähren sich heute jedoch anders als vor 20 Jahren. Es werden wesentlich mehr ökologische Produkte gekauft. Deswegen ist es dringend an der Zeit, dass der ökologische Landbau stärker gefördert wird.

Bürger können dem Verein bis Ende September eine Wasserprobe mit der Post zusenden. Infos: www.vsr-gewässerschutz.de/analyse/.