Vier weiterer „Stolpersteine“ in Recklinghausen

Recklinghausen. Zur Weiterentwicklung der Recklinghäuser Gedenkkultur werden in Recklinghausen jährlich sogenannte „Stolpersteine“ verlegt, die ein Zeichen gegen das Vergessen der NS-Diktatur in Recklinghausen setzen sollen. Die Auswahlkommission stellte jetzt vier neue Stolpersteine im Rathaus vor.

Die Steine werden am Freitag, 14. September, um 9 Uhr am Seniorenheim Grullbad, Hochstraße 52, sowie anschließend am Gertrudisplatz 26 verlegt und erinnern an Helene und Elfriede Sternberg, Eva Pander und Maria Elisabeth Cohaupt. Ausgewählt wurden die Steine von der vom Rat benannten Kommission, die jährlich aus den Biographien, die im Online-Gedenkbuch „Opfer und Stätten der Herrschaft, der Verfolgung und des Widerstandes“ verzeichnet sind, Personen bestimmt. Die Verlegung der vier Stolpersteine erfolgt unter Mitwirkung von Rat und Verwaltung, der Schülerinnen und Schüler des Alexandrine-Hegemann Berufskollegs, der Jüdischen Gemeinde sowie Schwester Paula Bomas als Vertreterin der Vorsehungsschwestern.

Fünf Stolpersteine an der Herner Straße erinnern bereits an die Familie Tepper: an die Eltern Markus und Änne Tepper sowie an die Kinder Fanny, Ruth und Max. Vier Stolpersteine in der Altstadt erinnern seit 2015 an die Eheleute Selma und Robert Markus sowie ihre Töchter Ruth und Ilse. Weitere vier Stolpersteine sind Ende 2016 an der Bochumer Straße enthüllt worden, zum Gedenken an die Familie Menschenfreund.

Zum Online-Gedenkbuch der Stadt Recklinghausen: Darin wurden inzwischen 900 Opfernamen aufgenommen, über die zum Teil bereits Biografien erarbeitet werden konnten. Die Aktion „Stolpersteine“ trägt zur Motivation bei, Biographien zu erarbeiten; umgekehrt bietet das Online-Gedenkbuch die Möglichkeit, sich intensiver mit dem Schicksal der Menschen zu befassen, deren Daten auf einem „Stein“ zu lesen sind.

Montag, 10. September 2018, 10:32 • Verfasst in Recklinghausen

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