Kreishaus: Der Streit geht weiter

Bild: Auch das verkehrsgünstig gelegene Marler Straßenverkehrsamt und die Führerscheinstelle (sowie die zahlreichen Kfz-Schilder-Betriebe) sind betroffen. Die Kreiseinrichtung soll in den Neubau verlegt werden. Foto: Grone

Vest. Mit knapper Mehrheit (34:30 Stimmen, 1 Enthaltung) hat der Kreistag für einen Neubau des Kreishauses gestimmt (wir berichteten). Doch der Streit geht weiter. Sechs Bürgermeister haben sich gegen einen Neubau ausgesprochen, in Dorsten wollen Bürger einen Bürgerentscheid organisieren, der den Neubau verhindern soll – und ihn mindestens um Jahre verzögern würde.

Knackpunkt ist die Frage der Kosten. 120 Millionen Euro sollen es sein, so die Kreisverwaltung, einschließlich Abriss des erst 38 Jahre alten derzeitigen Gebäudes, aber ohne die Einrichtung des neuen (weitere 10,4 Mio.). Dazu kommen noch Baupreissteigerungen – dann liegt man schon bei 150 Mio. Mögliche unerwartete Kosten sind noch gar nicht berücksichtigt.

Gebaut werden soll auf einem Grundstück am Ossenbergweg direkt hinter dem Hauptbahnhof in Recklinghausen und neben dem kreiseigenen Berufskollegzentrum.

SPD, Grüne und FDP haben für den Neubau gestimmt, CDU und UBP waren für Reparaturen und Sanierung, die Linken für eine Kernsanierung.

Marls CDU drängt Bürgermeister Werner Arndt (SPD), die Kosten des Kreishaus-Neubaus genau zu analysieren und sich für den Erhalt des Straßenverkehrsamtes in Marl einzusetzen.

Die Bürgermeister von Haltern (Bodo Klimpel), Dorsten (Tobias Stockhoff), Recklinghausen (Christoph Tesche), Waltrop (Nicole Moenikes), Oer-Erkenschwick (Carsten Wewers) und Herten (Fred Toplak) hatten noch einen „Brandbrief“ beschrieben und davor gewarnt, dass jeder zu viel ausgegebene Euro beim Kreishaus-Neubau am Ende bei der Sanierung von Schulen, Kindergärten und der Infrastruktur der Städte fehle.

Jetzt will der Dorstener Uwe Kähler ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen (dafür braucht er 16.000 Unterschriften), um anschließend einen Bürgerentscheid durchführen zu lassen (dafür ist eine Mehrheit von mindestens 55.000 abgegebenen Stimmen nötig).

Der Entscheid würde den Kreistag zwei Jahre lang binden (Kontakt: sanierung.kreishaus@gmail.com)

Samstag, 16. Juni 2018, 15:00 • Verfasst in Vest

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