Heinz-Dieter Tiemeyer (re.) stellte den Jahresbericht der Tiemeyer Gruppe vor, hier mit Betriebsleiter Antonio Russo.

Vest. Aus dem „Diesel-Skandal“ scheint VW ohne größere Blessuren herausgekommen zu sein. Jedenfalls hat es nicht den befürchteten Einbruch beim Neuwagenverkauf gegeben. Das bestätigt auch der größte VW-Händler in der Region, Tiemeyer, im Gespräch mit unserer Zeitung. Ganz im Gegenteil: Die Tiemeyer-Gruppe befindet sich im Jubiläumsjahr weiter auf Expansionskurs.

Vor 65 Jahren in Bochum-Werne gegründet, gehören aktuell 16 Autohäuser u.a. in Marl, Recklinghausen und Castrop-Rauxel zum Unternehmen. Eine Herausforderung in den zurückliegenden Monaten seien die Software-Updates bei Dieselfahrzeugen gewesen, so Heinz-Dieter Tiemeyer. „Bei 20.000 Fahrzeugen haben wir Nachbesserungen vorgenommen“, so der Unternehmenschef. Reklamationen danach habe es kaum gegeben.

Obwohl auf den Höfen des Unternehmens mehr als 6.00 gebrauchte Dieselfahrzeuge stehen, sieht Heinz-Dieter Tiemeyer kein generelles Absatzproblem. Der Diesel werde nach wie vor gekauft und sei auf lange Sicht nicht ersetzbar. Allerdings verhalten sich die Kunden zurückhaltender, als früher.

Wie bereits in den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen auch im Geschäftsjahr 2016/2017 eine Umsatzsteigerung verbuchen und mit 1.025 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 581 Mio Euro verbuchen. Das gab das Unternehmen auf seiner Jahrespressekonferenz in Recklinghausen bekannt. Mit 26.396 vermarkteten Neu- und Gebrauchtwagen gehört Tiemeyer zu den größten Autohändlern in Deutschland. Ein deutliches Plus von 13 v.H. wurde beim Absatz von „Gebrauchten“ erzielt. Gerade dieses Segment stellt eine wichtige Ertragssäule dar. Rund 3.000 sofort verfügbare Fahrzeuge bilden die Basis für 16.800 verkaufte Gebrauchtwagen im vergangenen Geschäftsjahr.

Im Neuwagenbereich wurden rund 9.500 Fahrzeuge verkauft – davon 62 v.H. Vokswagen (-365 Stück), 20 v.H. Audi (+138 Stück), 10 v.H. VW Nutzfahrzeuge, 6 v.H. Seat und 2 v.H. Skoda.

Bei Tiemeyer sind in Recklinghausen 84 und in Marl 38 Mitarbeiter beschäftigt. 175 Auszubildende lernen entweder einen kaufmännischen oder technischen Beruf.