Vergrabene Kaiser-Büste gefunden

Bild: Leicht lädiert: Die Büste von Wilhelm II. im Stadtarchiv.

Herten. Bei Bauarbeiten unter dem Gehweg der Ewaldstraße ist ein Bauarbeiter auf eine Büste von Kaiser Wilhelm II. gestoßen. Jetzt können die Bürger die Büste im Lesesaal des Stadtarchivs im Rathaus betrachten.

Der ursprüngliche Standort der Büste lag Anfang des 19. Jahrhunderts vor der Wirtschaft „Im grünen Wald“. Die Gaststätte verfügte über eine eigene kleine Parkanlage, in der sich drei Säulen befanden. Auf zwei der drei Säulen standen Büsten von Friedrich III. und Wilhelm II. Wer oder was auf der dritten Säule stand, ist nicht nachgewiesen.

Wie die Büste ins Erdreich unter die Ewaldstraße gelangte, dafür gibt es verschiedene Theorien: Vielleicht holte der vermutlich kaisertreue Inhaber des Lokals, Gustav Hell, die Büsten selbst von den Sockeln und vergrub diese zum Schutz auf seinem Grundstück. Oder die Büsten wurde während des Ruhrkampfes von den Sockeln geholt und leicht beschädigt. Oder die Büsten wurden während der Ruhrbesetzung von 1923 bis 1925 von belgischen oder französischen Soldaten von den Sockeln geholt.

Kaiser Wilhelm II. wurde am 27. Januar 1859 geboren, absolvierte den Militärdienst und ein Studium. 1881 heiratete er Auguste Victoria (Namensgeberin der Marler Zeche) von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Unter dem Druck des verlorenen Krieges dankte Wilhelm II. am 9. November 1918 ab und floh ins Exil nach Holland, wo er 1941 starb.

Sonntag, 11. März 2018, 12:28 • Verfasst in Herten

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