Bild: Das Jahnstadion – eingebettet in einen dichten Baumbestand. Die geplante Bebauung stößt auf Kritik.

Marl. (dug) Die Kritik aus Teilen der Marler Politik und einer Bürgerinitiative an der Offenlegung der Pläne für die Bebauung des in die Jahre gekommenen Jahnstadions haben sich als nicht haltbar herausgestellt. Auf der Sitzung des Stadtplanungsausschusses am Donnerstag hat die Stadt Marl ihren Standpunkt deutlich gemacht, dass mehrere Planungsverfahren parallel nebenher laufen können, ohne gegen geltendes Recht zu verstoßen.

Sowohl die Fraktion der Bündnisgrünen, als auch die Hülser Bürgerinitiative, die sich vehement gegen die Bebauung und die damit verbundene Baumfällung wendet, hatten im Vorfeld die Offenlegung der Pläne als unzulässig bezeichnet. Bekanntlich soll das ehemalige Stadion in Hüls abgerissen und durch ein neues Wohnquartier ersetzt werden. Im Rahmen des Planungsverfahrens ist es erforderlich, die vorhabenbezogenen Pläne öffentlich zur Einsicht auszulegen. Im Stadtplanungsausschuss hat die Stadt Marl nunmehr unterstrichen, dass sie keinerlei Veranlassungen zum Stopp der Planungen sieht.

Das „Bündnis 90 die Grünen“ und die Bürgerinitiative hatten zuvor darauf hingewiesen, dass nach ihrem Verständnis die Nutzung des Jahnstadions nicht mit der Regionalplanung des Regionalverbandes (RVR) konform gehe, somit auch die Beteiligung der Öffentlichkeit durch Offenlegung fraglich sei. Das Verfahren müsse daher gestoppt werden.

Die Stadt Marl wies auf ein Schreiben des RVR an die Bürgerinitiative hin, in dem der Verband am 20. Februar auf die derzeitige Rechtslage verweist, nach der „eine Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan für den Bereich des ehemaligen Jahnstadions nicht mit den Zielen der Raumordnung und Landesplanung vereinbar ist“. Gleichzeitig machte der RVR aber deutlich, dass der Regionalplan sich in Bearbeitung befindet und vorgesehen ist, für den Bereich Jahnstadion einen Allgemeinen Siedlungsbereich festzulegen. Danach könne der Flächennutzungsplan der Stadt Marl entsprechend geändert werden.