„Die Armut ist der eigentliche Skandal“

Marl. In der Diskussion um den Aufnahmestopp der Marler Tafel e.V. gab es einige Verwirrungen. Das eigentliche Problem liegt nach Ansicht von Werner Arndt in der Armut und Bedürftigkeit in Deutschland.

„Die Marler Tafel hat nach unseren Informationen einen Aufnahmestopp für neue Kunden ausgesprochen – egal ob es sich um geflüchtete Menschen oder Bürger mit und ohne Migrationshintergrund handelt“, so Bürgermeister Werner Arndt. „Ausnahmen sind im Einzelfall möglich, wenn eine besondere Bedürftigkeit nachgewiesen wird. Als Bürgermeister der Stadt Marl und Gründungsmitglied der Marler Tafel weiß ich, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine tolle Arbeit leisten. Sie haben eine staatliche Aufgabe übernommen, die von der großen Politik in Berlin oder auch Düsseldorf in die Kommunen verschoben wurde, die selbst seit Jahren in einer schwierigen finanziellen Situation sind. Das eigentliche Problem ist für mich die Armut in Deutschland und vor allem im Ruhrgebiet. Dass ältere Menschen, Alleinerziehende und Familien mit Kindern oder auch Geflüchtete auf die Hilfe der Tafeln angewiesen sind, ist der eigentliche Skandal. Er bleibt bei der aktuellen Debatte leider auf der Strecke. Die Bekämpfung der strukturellen Armut muss eine zentrale Aufgabe bleiben, daran müssen wir arbeiten.“

Bürgermeister Werner Arndt wird zeitnah zu einer Gesprächsrunde einladen, an der neben Vertreterinnen und Vertretern der Marler Tafel auch Vertreter des Sozialamtes, des Jobcenters, der Kirchengemeinden und Moscheevereine sowie des Integrationsrates und des Sozialausschusses teilnehmen werden.

Samstag, 10. März 2018, 11:28 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.