„Frische“ Landluft

Vest. Es „riecht“ momentan wieder auf den Feldern, die Landwirte düngen ihre Pflanzenkulturen. Gülle und Mist bietet den Pflanzen zu dieser Jahreszeit Nahrung und versorgt sie mit den notwendigen Nährstoffen. „Was dem Boden durch die Pflanzen entzogen wird, muss wieder zugeführt werden“, sagt Friedrich Steinmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen.

Im Winter darf keine Gülle ausgefahren werden, denn in dieser Zeit wachsen die Pflanzen nicht und benötigen somit auch kaum Nährstoffe.

„Es ist das besondere Anliegen der Landwirte, kein Nitrat ins Grundwasser zu geben“, betont Hubert Krampe, Landwirt aus Dorsten, der sich vor Ort für den Gewässerschutz stark macht. Er ist Milchviehhalter und Mitglied der Wasserkooperation, die sich insbesondere um die Reduzierung von Stickstoffeinträgen ins Grundwasser kümmert.

Mithilfe moderner Technik wird die Gülle passgenau und je nach Bedarf auf das Feld ausgefahren. Verschiedene Verfahren und Maschinen stehen dafür zur Verfügung. Immer mehr Landwirte nutzen vor dem Kartoffelpflanzen und der Maisaussaat auf ihren landwirtschaftlichen Flächen eine neue Methode: Das Strip Till-Verfahren. Hierbei wird im Sandboden lediglich ein schmaler Ackerstreifen eingepflügt und dabei die Gülle direkt ins Erdreich gepresst. So können die Gerüche im Gegensatz zur herkömmlichen Düngung mit spritzenden Drehtellern um 95 Prozent reduziert werden.

Die Wege des Treckers auf dem Feld werden auf einem GPS-Chip gespeichert, damit das Gespann ein paar Tage später bei der Aussaat der Pflanzen exakt die gleichen Spuren auf dem Acker findet.

Regelmäßige Bodenuntersuchungen im Labor geben den Landwirten Hinweise, wie viel pflanzenverfügbare Nährstoffe im Boden vorhanden sind, sodass ausschließlich der jeweilige Pflanzenbedarf gedeckt wird.

Donnerstag, 15. Februar 2018, 8:20 • Verfasst in Vest

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