Marl. Bei einer Überprüfung der Brücke über den Sickingmühlenbach wurden auf der Nordstraße (K 22) erhebliche Mängel an dem Bauwerk festgestellt. Noch in dieser Woche wird der Fachdienst Tiefbau des Kreises deshalb erste Sofortmaßnahmen in die Wege leiten. Autofahrer müssen ab Mittwoch mit Verkehrsbeeinträchtigungen rechnen.

Durch die hohe Verkehrsbelastung der letzten Jahre und insbesondere den Schwerlastverkehr haben sich Risse an der tragenden Konstruktion der Brücke gebildet. Der vom Kreis Recklinghausen hinzugezogene Gutachter kommt daher nach einer statischen Überprüfung zu dem Ergebnis, dass die Tragfähigkeit der Brücke stark eingeschränkt ist und sieht dringenden Handlungsbedarf.

Als erster Schritt soll der Verkehr nur noch einstreifig über die Brücke geführt werden, dabei wird auch die Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert. Zusätzlich werden Stahlplatten auf die Fahrbahn aufgebracht, die die Belastungen durch die Fahrzeuge großflächiger verteilen werden.

Für den Kreis Recklinghausen kommt die Expertise des Gutachters zum gegenwärtigen Zeitpunkt überraschend. So war eine Sanierung der laut Brückenbuch 118 Jahre alten Brücke erst für die Zeit nach 2020 vorgesehen.

Die Brücke über den Sickingmühlenbach ist nicht zuletzt als Autobahnbedarfsumleitung von besonderer Bedeutung. Sie ist aber auch wichtig für die künftige Entwicklung des ehemaligen Zechengeländes AV 3/7 in Marl.