Der Tag nach dem Unwetter

Vest. Sturmtief „Friederike“ hat am gestrigen Donnerstag, 18. Januar, ganz Nordrhein-Westfalen in Atem gehalten. Der Kreis Recklinghausen ist dabei vergleichsweise glimpflich davon gekommen, das genaue Ausmaß der Schäden ist aber noch nicht überall klar. Glücklicherweise sind keine Toten oder Schwerverletzten zu beklagen. In Marl und Dorsten waren die Einsatzkräfte besonders gefragt. Sehen Sie auch eine Bildauswahl unseres Mitarbeiters Guido Bludau zu den gestrigen Einsätzen.

In Recklinghausen können größere Beschädigungen im Stadtgebiet von Bürgern über die Melde-App oder das Kontaktformular auf der städtischen Internetseite gemeldet werden.
 
Der Friedhof an der Halterner Straße ist weiterhin gesperrt. Die anderen Friedhöfe sind nun wieder für Besucher geöffnet, gefährdete Bereiche wurden abgesperrt und dürfen nicht betreten werden. Alle für heute und morgen (19./20. Januar) angemeldeten Beisetzungen finden wie geplant statt.
 
Die Wertstoffsammelstelle der Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR) ist wieder geöffnet, ebenso der Tierpark.
  
Das Südbad bleibt zunächst bis einschließlich Montag, 22. Januar, geschlossen. Dann wird über das weitere Vorgehen entschieden. Ersatzweise ist das Hallenbad Herner Straße zusätzlich am Sonntag, 21. Januar, von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr (letzter Einlass 11.45 Uhr) geöffnet.
 
Wälder dürfen weiterhin nicht betreten werden. Dazu hat der Landesbetrieb Wald + Holz NRW ein Verbot ausgesprochen, das voraussichtlich bis zum 28. Januar gilt.

In Herten sind der Katzen-, Mühlen-, und Telgenbusch, sowie der Schlosswald und der Paschenberg Wald betroffen. Diese behördliche Verordnung bedeutet übrigens nicht unbedingt, dass die Waldgebiete auch vor Ort abgesperrt sind. Auch ohne eine sichtbare Absperrung ist das Betretungsverbot wirksam.

In vielen Wäldern liegen die Bäume noch kreuz und quer übereinander – doch das ist nicht die größte Gefahr. Bäume, die zum Teil entwurzelt sind, können umkippen oder durchbrechen und abgebrochene Kronenteile und Äste können herunterfallen. Selbst für Profis ist die Beseitigung von Sturmschäden laut des Landesbetriebs Wald und Holz NRW eine extrem gefährliche Aufgabe, da sich in herumliegenden Ästen und Stämmen häufig spontan und unkalkulierbar Spannungen lösen.

Nach einer ersten Bilanz in Dorsten wurden mit Unterstützung des Tiefbauamtes der Stadt Dorsten und Einheiten des Technischen Hilfswerkes (THW) weit mehr wie 150 sturmbedingte Einsätze (umgerissene Bäume, Bäume auf Fahrzeugen und Dächern, auf Bahngleisen, Dachziegel, die auf Verkehrswege zu stürzen drohten, ganze Dächer, die abrissen wurden) abgearbeitet.

Eine abschließende Aussage über die Anzahl der Einsätze wird auch kaum möglich sein, da sich die eingesetzten Einheiten teilweise erst einmal den Weg zur Einsatzstelle frei räumen mussten.

Die Stadt Marl war in den Auswirkungen augenscheinlich am stärksten betroffen. So hatte ein Autofahrer Glück im Unglück, als sein Wagen von einem umstürzenden Baum im Ortsteil Sinsen getroffen und seine Windschutzscheibe durchlagen wurde. Er kam mit leichteren Verletzungen ins Krankenhaus Ein anderer Autofahrer verletzte sich ebenfalls leicht, als er in Drewer mit einer Notbremsung den Aufprall auf einen quer liegenden Baum verhindern wollte.

Die Stadtverwaltung hat für heute vorsorglich alle städtischen Sporthallen für den Schul- und Vereinssport geschlossen. Das Hallenbad bleibt (mindestens) bis einschließlich kommenden Montag geschlossen. Die Rundsporthalle, die sich in der Trägerschaft des Kreises Recklinghausen befindet, bleibt geöffnet. 

Freitag, 19. Januar 2018, 13:00 • Verfasst in Vest

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