Streitkultur fördert Vielfalt

Bild: Über Probleme der Integrationsarbeit tauschten sich haupt- und ehrenamtlich Tätige mit Bürgermeister Werner Arndt (Mitte) aus.

Marl. Zweimal im Jahr treffen sich die Akteure der Integrationsarbeit zu einem Gedankenaustausch im Rathaus. Rund 30 haupt- und ehrenamtlich Tätige folgten jetzt der Einladung des Bürgermeisters.

Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen- und Moscheegemeinden, der Bildungs- und Begegnungszentren und der Schulen diskutierten die Frage der Bekleidungsvorschriften in Unternehmen. Junge muslimische Frauen hätten es oft schwer bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, klagte Beatrix Ries von der Christlich-Islamischen Arbeitsgemeinschaft. Das Kopftuch sei häufig Grund für eine Ablehnung und führe zu Frust bei den arbeitswilligen Frauen. Ein Gespräch mit den Wirtschaftsverbänden und –Kammern soll Klarheit schaffen.

Außerdem ging es um den zum Jahreswechsel eingerichtete Gebetsraum für Muslime in der Paracelsus-Klinik sowie die ausgeschriebene Stelle des Integrationsbeauftragten. Die Helferinnen und Helfer berichteten auch von vermehrter rechtsradikaler Fremdenfeindlichkeit. Volker Mittmann, Leitung des Jugendamtes, betonte wie wichtig es sei, in den Stadtteilbüros künftig noch präsenter zu sein und auf die Bürger zuzugehen. Ein offenes Ohr hat auch die Volkshochschule. Mit einer Fortbildung zum Einbürgerungslotsen, Vortragsabenden und Diskussionsrunden bietet die insel-VHS Raum für Anregungen und Kritik zu allen Fragen der Integration.

Am Ende waren sich alle einig: Eine gesunde Streitkultur macht Integration erst möglich. Sie fördert Demokratie und Vielfalt in Marl.

Samstag, 9. Dezember 2017, 11:03 • Verfasst in Marl

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