Mit dem Fault Sniffer Fehler riechen

Bild: Die Netzmonteure Ingo Märker (r.) und Nico Scheider können mit Hilfe des Fault Sniffer schnell und bis auf wenige Zentimeter eine fehlerhafte Stelle lokalisieren, die danach repariert werden kann.

Marl. Der Netzbereich Marl der Westnetz hat jetzt die Tätigkeiten und Anlagen vorgestellt, die für eine sichere Versorgung der Stadt Marl mit Strom und Gas sorgen sollen. Dazu gehörte auch die Vorstellung der verschiedenen technischen Möglichkeiten, die helfen, dass eventuelle Störungen so schnell wie möglich behoben werden können.

Dafür sorgen auch die Westnetz-Mitarbeiter des Netzbereichs in Marl, Im Gleisbogen 9-11. Matthias Drost, Leiter Netzbetrieb im Regionalzentrum Recklinghausen, und Dirk Matthias, Leiter Netzbereich Marl, stellten die Aufgaben des Netzbereichs vor.

Die Techniker vor Ort kümmern sich im Stadtgebiet von Marl um die regelmäßige Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Erneuerung von über 1.500 km Stromleitung, rund 400 km Gasleitung, über 1.000 technischer Anlagen und mehr als 9.000 Leuchtstellen und sichern mit ihrer Arbeit die reibungslose Energieversorgung der Marler Bürger.

Da das Versorgungsnetz tagtäglich vielen äußeren Einflüssen ausgesetzt ist, ist es nicht gegen Störungen gefeit. Tritt eine Störung auf, ist der Netzbetrieb bestens gerüstet und das rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Wenn Kunden bei der „Telefonischen Störungsannahme“, kurz TSA (bei Stromstörungen 0800/4112244 und bei Gasstörungen 0800/0793427), Störungen melden, werden die Mitarbeiter vor Ort umgehend darüber informiert. „Nicht länger als 30 Minuten vergehen, bis die Techniker mit ihrem Entstörungsfahrzeug am Einsatzort sind“, verspricht Westnetz. Außerhalb der regulären Arbeitszeit kümmert sich der Bereitschaftsdienst um technische Notfälle oder Störungen.

Fehlersuche ohne Stromunterbrechung

Um die genaue Störungsstelle zu ermitteln, kommt unterschiedliche Technik zum Einsatz. Ein modernes Gerät ist der Fault Sniffer, ein handliches Messgerät, das Fehler an Verbindungsmuffen und Kabeln ortet. Es kann mögliche Fehlerstellen buchstäblich „riechen“. Der Fault Sniffer spürt Verbrennungsgase auf, die bei unterirdischen Störungen im Netz auftreten, da bei jedem Kabelfehler Isolationsmaterial verbrennt.

Der Vorteil für den Stromkunden liegt beim Einsatz des Fault Sniffers darin, dass es bei der Fehlersuche nicht grundsätzlicher zu einer Versorgungsunterbrechung kommt, da der Monteur bei diesem Verfahren meist nicht in jedes Haus hinein und die Hausanschlusssicherung für die Zeit der Messung entfernen muss. Anders bei komplizierteren Störungen. Hier kommt der Kabelmesswagen zum Einsatz. Er verfügt über eine komplette Ausrüstung an digitaler Technik zum Aufspüren von Kabelfehlern. Aus technischen Gründen muss beim Einsatz des Kabelmesswagens die gesamte betroffene Kabelstrecke vom Netz getrennt und alle Kundenanlagen einzeln ab- und nach der Schadensbehebung wieder eingeschaltet werden.

Um im Gasnetz Störungen vorzubeugen, nimmt Westnetz alle vier bzw. sechs Jahre eine Gasrohrnetzüberprüfung jeweils für einen Teil des 400 Kilometer langen Rohrnetzes inklusive der Hausanschlussleitungen mit rund 13.900 Hausanschlüssen vor. Dabei gehen zwei Mitarbeiter mit Hilfe eines Prüfgerätes und einer Sonde die Gasleitungen ab und kontrollieren, ob an einer Stelle Gas austritt.

Mittwoch, 16. August 2017, 10:02 • Verfasst in Marl

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