Mehr Insolvenzen im Kreis

Vest. Ein Blick auf 19.593 Unternehmen im Kreis Recklinghausen zeigt: Es gibt noch immer vergleichsweise viele Unternehmen mit „Negativmerkmalen“. Im vergangenen Jahr waren das 469, hat die Wirtschaftsauskunftei Creditreform ermittelt. Damit teilt sie den Kreis in die Gruppe mit mittlerem Risiko ein (Faktor 2,39).

Doch der Landes- und Bundesschnitt ist deutlich besser. Der Schnitt in NRW liegt bei 1,79, in Westdeutschland bei 1,61. Der Wert wird ermittelt als Quotient aus der Zahl der Ausfälle und der Gesamtzahl der Unternehmen (x100). Das Ergebnis wird in sechs Risikoklassen (ähnlich dem Schulnotenprinzip) eingeteilt.

Während sich die Gesamtwirtschaft in den letzten Jahren kontinuierlich verbesserte (von 1,86 im Jahre 2014 auf 1,61 im letzten Jahr), war die Entwicklung für den Kreis zuletzt nicht erfreulich. Zwar konnte man sich von 2,61 (2014) auf 2,15 vor zwei Jahren deutlich verbessern, doch im letzten Jahr kam der Rückfall auf 2,39. Der Kreis bleibt also relativ stark insolvenzgefährdet (Klasse 3).

Dem Umkreis geht es überwiegend besser. Coesfeld, Unna, Dortmund, Gelsenkirchen und Wesel liegen in Klasse 2, Borken gar in Klasse 1, nur Bottrop mit Klasse 4 und Herne mit Klasse 6 sind schlechter.

Nach Branchen liegen Verkehr/Lagerei und Gastgewerbe mit 4,45 und 4,77 ganz weit hinten, das geringste Risiko mit 0,39 lag in der Branche öffentlich Verwaltung, Sozialwesen, Erziehung, Gesundheit. Naturgemäß war die Umsatzklasse unter 500.000 DM am höchsten von Ausfällen betroffen (439 von 16.797 Betrieben), aber nur ein von 403 Unternehmen mit Umsätzen von über 5 Millionen Euro.

Für das laufende Jahr erwartet Creditreform eine Verbesserung für den Kreis auf den Faktor 2,34, für Westdeutschland insgesamt aber auf den Faktor 1,56.

Donnerstag, 1. Juni 2017, 8:21 • Verfasst in Vest

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.