Frischer Glanz für den matten Stern

Marl. Die Unterschrift in dieser Woche war der symbolische erste Schritt: Der Marler Investor Hubert Schulte-Kemper hat einen Teil des Einkaufszentrums „Marler Stern“ gekauft. Den nächsten Schritt muss die Stadt machen: Die Parksituation verändern und das Einkaufszentrum zum „Sanierungsgebiet“ machen. Dann ist wieder Schulte-Kemper dran: Er und seine Partner wollen 35 Millionen Euro investieren.

Der „Stern“ war in den letzten Jahren immer mehr unter Druck geraten. Er zog Karstadt aus und hinterließ einen Leerstand. Dann schwächelte er, einem allgemeinen Trend für Einkaufszentren folgend. Und schließlich wurden in Recklinghausen und Dorsten Konkurrenz-Zentren gebaut.

Schulte-Kemper hatte längst Handlungsbedarf angemahnt und hat nun seine Ankündigung umgesetzt. Seine Essener Fakt AG kaufte den Karstadt-Teil (15.000 qm) und weiter 9.000 qm an der Forumsplatte (vermietet unter anderem an Takko, Ernsting’s Family und Deichmann).

Damit hat Schulte-Kemper 46 Prozent der Stimmrechte der Eigentümergemeinschaft. Doch er will mehr und deshalb den Wehmeyer-Komplex kaufen. Die Verträge seien ausgehandelt und würden demnächst unterschrieben, so der Investor.

Bis Sommer soll auch noch der Kauf des Insel-Parkhauses über die Bühne gehen, weitere Parkplätze sollen am Stern entstehen: 50 m rechts vom Haupteingang sowie auf dem Streifen zu Wohnen-West.

Außerdem muss die Stadt ihm entgegenkommen, indem der Rat den „Stern“ zum Sanierungsgebiet macht, was für alle Investoren deutliche Steuervorteile bedeutet.

Und dann? Schulte-Kemper berichtete von ernsthaften Interessenten und großen Geschäften, die in den Stern wollen: ein Discounter, ein Lebensmittelmarkt, Restaurants, mehrere hochwertige kleine Geschäfte und ein Kino mit mehreren Sälen, das sich auch als Konferenzzentrum nutzen ließe.

Die Stadtverwaltung steht ganz an seiner Seite, sie sehe sich in der Lage, die gestellten „Hausaufgaben“ zu meistern, erklärte Bürgermeister Werner Arndt. Bauausschuss-Vorsitzender Jens Vogel sah die ehrgeizigen Pläne als Teil eines noch größeren Zieles: Zusammen mit Rathaussanierung und Neugestaltung des Creiles Platzes ein lebendiges Stadtzentrum zu schaffen.

Auch wenn sich vieles ändert, eines bleibt: der Name „Marler Stern“.

Samstag, 13. Mai 2017, 15:00 • Verfasst in Marl

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