Scherz: Polizist mit eigener Waffe angeschossen

Recklinghausen. Ein ungewollte Schuss aus der Dienstwaffe eines Recklinghäuser Polizeibeamten hat ein Nachspiel. Der 24-jährige, aus dessen Waffe sich der Schuss löste, wurde am Bein verletzt und musste im Krankenhaus versorgt werden. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand ist die Ursache der Scherz eines Kollegen, der dadurch den Vorfall auslöste. Wie Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen heute betonte, prüfe sie disziplinarrechtliche Maßnahmen gegen den 28-jährigen Verursacher. Ein Strafverfahren wurde bereits eingeleitet.

Am Morgen des vergangenen Samstags (29. April) war eine Fußstreife der Polizeiwache Recklinghausen im Bereich des Erlbruchparks unterwegs. Plötzlich löste sich ein Schuss aus der Dienstwaffe eines 24-jährigen Polizeibeamten, wodurch dieser am Bein verletzt wurde. Nach Erstversorgung vor Ort wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert und operiert.

Zwischenzeitlich haben die Ermittlungen ergeben, dass der 28 Jahre alte Kollege an dem Vorfall beteiligt war. Wie die Polizei uns gegenüber einräumte, hatte sich der zweite Polizeibeamte mutmaßlich im Rahmen eines Scherzes unbemerkt von hinten an den 24-Jährigen angenähert und nach dessen Waffe gegriffen. Dabei löste sich der Schuss.

Es lägen bislang keinerlei Anhaltspunkte für eine gewollte Schussabgabe vor, wie ein Polizeisprecher erklärte. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand ist vielmehr mit großer Wahrscheinlichkeit der fahrlässige und leichtfertige Umgang des 28-Jährigen mit der Waffe ursächlich für den Unfall. Ein technischer Defekt sei als Ursache höchst unwahrscheinlich. Gleichwohl werde die Waffe auch technisch überprüft.

Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen zeigte sich heute erleichtert: „Der verletzte Beamte ist glücklicherweise auf dem Weg der Besserung.“ Gleichwohl betont sie: „Ich werde den leichtsinnigen Umgang mit Waffen nicht dulden. Mir ist wichtig, dass jede Polizistin und jeder Polizist sicher mit der Waffe umgeht und sich der Gefährlichkeit bewusst ist. Neben einem Strafverfahren, das bereits eingeleitet ist, prüfe ich disziplinarrechtliche Maßnahmen gegen den 28-jährigen Polizisten.“

Laut Zurhausen soll der Vorfall intensiv nachbereitet werden, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

Dienstag, 2. Mai 2017, 17:06 • Verfasst in Recklinghausen

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