Heiner Geißler und Annette Schavan kommen

Bild: Im Gespräch vertieft: Michael Kleinschmidt (Künstlerischer Leiter des Festivals), Weihbischof Dieter Geerlings, Superintendentin Katrin Göckenjan (Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen), Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche und Kreisdechant Jürgen Quante. Foto: Michael Richter

Recklinghausen. Mit der Komödie „Ein Dorf sieht schwarz“ ist jetzt das kirchliche Filmfestival im ausverkaufen Recklinghäuser Kino „Cineworld“ eröffnet worden. Es ist, wie der Künstlerischer Leiter Michael Kleinschmidt nicht ohne Stolz betonte, das „weltweit, einzige ökumenische Festival“. In diesem Jahr stiftet das Bistum Münster den Hauptpreis, den der Film „Nicht ohne uns“ erhält.

Bis zum Sonntag, 19. März, laden der Arbeitskreis Kirche & Kino des Katholischen Kreisdekanats Recklinghausen und des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen ins Kino „Cineworld“. Partner des Festivals sind die Stadt Recklinghausen, das Kino und das Institut für Kino und Filmkultur. Gezeigt werden 15 Filme, darunter drei Kurzfilme, die nicht nur unterhalten, sondern auch zur Diskussion anregen wollen.

Zwei halbstündige Dokumentationen über den Jesuitenschüler und früheren CDU-Generalsekretär Heiner Geißler und die ehemalige Bildungsministerin Annette Schavan, deutsche Botschafterin im Vatikan, widmen sich im Reformationsjahr dem Thema „Luther heute“. Die beiden Prominenten kommen zur Aufführung am Samstag, 18. März, nach Recklinghausen und stellen sich den Fragen des Publikums.

Wenn Menschen sich lange anstellen und drängeln, um in einen Raum ohne Fenster zu gelangen, dann erwarten sie etwas ganz Besonderes. „Wenn ein Festival zum achten Mal eröffnet wird, und die Menschen immer noch drängeln, sogar noch mehr drängeln als zuvor, dann wissen sie, dass ihnen Gutes geboten wird“, sagte Dieter Geerlings, Weihbischof für die Region Coesfeld und Recklinghausen im Bistum Münster, in seinem Grußwort.

Ein feines Festival, ohne viel Glamour

Mit Blick auf die sozialen Netzwerke, die rasend schnell Nachrichten verbreiten würden, findet Geerlings es „höchst beunruhigend, wenn eine große Öffentlichkeit fragwürdigen Tweets mehr Vertrauen schenkt als unabhängigen Medien“. Filme hätten keine Botschaft, die sich auf ein Twitter-Format reduzieren lasse. „Sie transportieren Wichtiges über die menschliche Existenz“ und widmen sich „Fragen und Problemen, die jede und jeder von uns zu bewältigen hat.“

Superintendentin Katrin Göckenjan vom Evangelischen Kirchenkreis freut sich auf „bewegte und bewegende Bilder“. „Wir brauchen Bilder, die unseren Mut beflügeln, den Horizont und das Herz erweitern“, ergänzte Göckenjan. Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche betonte das besondere Flair, das in den fünf Tagen herrsche. „Es ist ein kleines, feines Festival, nicht unbedingt mit viel Glamour.“ Filmschaffende und Zuschauer kämen vielmehr zusammen, um sich auszutauschen und Kritik zu üben.

Mit dem Hauptpreis des Festivals wird am Samstagabend um 20 Uhr der Film „Der Himmel wird warten“ ausgezeichnet. Im Film geht es um zwei Teenager aus einer Pariser Vorstadt, die in die Fänge von islamistischen Fundamentalisten geraten.

Den Preis der Kinder- und Jugendjury erhält am Samstag um 14.30 Uhr der Dokumentarfilm „Nicht ohne uns“. Regisseurin Sigrid Klausmann begleitete 16 Kinder aus 14 Ländern und von fünf Kontinenten im Alltag. Er zeigt sie in unterschiedlichen Lebenssituationen und wie sich Ängste, Hoffnungen und Träume ähneln. Sigrid Klausmann nimmt den Preis gemeinsam mit ihrem Ehemann und Mitproduzenten, dem Schauspieler Walter Sittler, entgegen.

Die Preisverleihung am Samstagabend ist bereits ausverkauft, für alle anderen Filmaufführungen gibt es noch Karten.

Das komplette Programm des 8. Kirchlichen Filmfestivals in Recklinghausen findet sich im Internet unter www.kirchliches–filmfestival.de

Freitag, 17. März 2017, 8:39 • Verfasst in Recklinghausen

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