Alte Schulen nehmen Asylanten auf

Vest. Überall im Vest werden ehemalige Schulgebäude zu Flüchtlingsunterkünften hergerichtet. In Marl wird die Rundsporthalle an der Hagenstraße noch bis zum 7. August als Notunterkunft genutzt. In Dorsten hat die Bezirksregierung kurzfristig entschieden, dass das frühere Gymnasium (Bochumer Straße) innerhalb von drei Tagen vorbereitet wird.

Während alle Städte sich der Notwendigkeit beugten, begehrte Oer-Erkenschwick auf. Der Regierungspräsident forderte das Gebäude der Westerbachschule als Notunterkunft für 160 Flüchtlinge aus dem Nahen Osten an. Doch der Stadtrat lehnte das ab – trotz einer Beschlagnahme-Androhung aus Münster. Die Politiker verwiesen darauf, dass das Gebäude abgerissen und das Gelände verkauft werden soll.

Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche mischte sich daraufhin ein und kritisierte die Entscheidung der Nachbarstadt heftig. Er habe zwar Verständnis für die Sorgen und Nöte in der Bürgerschaft, aber kein Verständnis, dass sich die Stadt dem Ersuchen des Landes verschließe. Recklinghausen hat in Suderwich eine Sporthalle als Notunterkunft umfunktioniert.

Erkenschwicks Politiker hatten darauf hingewiesen, das Stadtquartier werde bereits von vielen Ausländern bewohnt, die zusätzlichen Unterkünfte würden für sozialen Sprengstoff sorgen.

Die Kritik aus Dorsten ist eher verhalten und zielt auf die Landesregierung, die viel zu spät damit begonnen habe, sich auf steigende Flüchtlingszahlen einzustellen. Außerdem bekämen die Städte nur 20 bis 25 Prozent der Kosten erstattet, während es in Bayern 100 Prozent seien.

Samstag, 1. August 2015, 14:30 • Verfasst in Vest

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