Karstadt schließt Mitte 2016 auch in RE

Recklinghausen. Seit elf Jahren wurde bei Karstadt gezittert, immer war es noch einmal gutgegangen. Doch jetzt hat Karstadt angekündigt, das Kaufhaus mitten in Recklinghausen zu schließen. Und das in Bottrop auch. Die rund 100 Recklinghäuser Mitarbeiter sind am Boden zerstört, Ende Juni 2016 ist Schluss.

Der Konzern schob der Stadt eine Mitschuld zu: „Das Management hat seit langem darauf hingewiesen, wie negativ sich Genehmigungen für innerstädtische Einkaufscenter und mangelnde Initiativen zur Stärkung des Handels auf die Karstadt-Standorte auswirken“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Wolfram Keil. Recklinghausen habe trotz aller Bemühungen der letzten Monate keine Zukunftsperspektive. Letztes Jahr war das „Palais Vest“ ganz in der Nähe eröffnet worden.

Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche (CDU) wies den Vorwurf zurück: Karstadt habe weder den Standort aufgewertet noch auf die negativen Zahlen ausreichend reagiert. Anders als viele Einzelhändler. Die Altstadt sei die „gute Stube“, die als attraktiver Einzelhandels-Standort funktioniere.

„Wir als Stadt haben alles versucht, Karstadt zu unterstützten“, erklärte Tesche, „aber nun sind auch uns die Hände gebunden.“

Karstadt ist mit zwei Häusern vertreten: Mit dem Haupthaus am Markt 16-19 (rund 12.000 qm Verkaufsfläche) und dem Bettenhaus an der Schaumburgstraße 2 (1731 qm). Das Haupthaus ist schon immer ein dominantes Gebäude in der Altstadt. Für die künftige Nutzung sei bereits Interesse geäußert worden, so der Bürgermeister, der immerhin einen Hoffnungsschimmer sieht. Für das Bettenhaus könnte sich ein benachbartes Einzelhandelsunternehmen interessieren, um sich hier zu erweitern.

Samstag, 16. Mai 2015, 14:54 • Verfasst in Vest

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