Vest. Grippe im Frühjahr ist eigentlich keine Überraschung. Doch in der Kfz-Zulassungsstelle in Marl (der einzigen im Kreis) hat er einen Sturm ausgelöst. Einen Sturm der Entrüstung. Seit mehr als einer Woche gibt es stundenlanges Warten und wütende Proteste. Das zentrale Problem: Von 51 Mitarbeitern fehlen 16. Dabei fängt jetzt erst die Zeit der Saison-Anmeldungen an.

Seit Ende Februar reißen die Beschwerden nicht ab. „Bedingt durch eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren wie unter anderem den Beginn der Motorrad- und Wohnwagensaison kommt es im Moment zu längeren Wartezeiten“, heißt es nüchtern aus der Kreisverwaltung. Tatsächlich stecken technische Probleme und der hohe Krankenstand dahinter. Wer ohne Terminabsprache vorbeikommt, muss bis zu vier Stunden warten – was nicht an bummelnden Mitarbeitern liegt, wie die Betroffenen bestätigen.

Immerhin: Wer erst einmal eine Wartenummer hat, der kommt auch noch dran. Selbst wenn die Öffnungszeit wegen der Schlange schon um zwei Stunden überschritten ist. Am letzten Freitag waren um 12 Uhr noch 94 Besucher an der Reihe.

Die Grippewelle hatte die Kreisverwaltung als kurzzeitiges Phänomen in Kauf genommen. Doch der Krankenstand reißt einfach nicht ab und die Kreisverwaltung ist hilflos: Das Umsetzen von Personal ist nicht einfach, in der Zulassungsstelle sind spezielle Kenntnisse erforderlich und für ein Einarbeiten ist keine Zeit. Inzwischen sind Mitarbeiter aus anderen Bereichen des Straßenverkehrsamtes und Führungskräfte mit im Einsatz. Auch Ex-Mitarbeiter will man wieder aktivieren.

„Erfahrungsgemäß kommt der Boom noch“, warnt Kreispressesprecher Jochem Manz vor Hoffnungen, das Phänomen könne ganz plötzlich wieder zu Ende sein. Denn wenn das Wetter schön bleibt, geht es los mit den Zulassungen von Motorrädern und Wohnwagen.

Das Straßenverkehrsamt empfiehlt die Online-Terminvereinbarung (bis zu 30 Tage im Voraus). Außerdem gibt es eine Service-Hotline 02361/535333