Hallenbad Marl wird abgerissen

Bild: Der Stolz der Stadt vor 50 Jahren. Das eindrucksvolle Bauwerk war Anziehungspunkt für Badende aus den Nachbarstädten.

Marl. 14 Jahre lang hatte der Bau auf eine neue Bestimmung gewartet. Jetzt ist Schluss: Möglicherweise wird schon zur Jahresmitte das Hallenbad abgerissen. Was danach kommt, ist noch offen.

1958 war mit der Planung begonnen worden, 1964 wurde das acht Millionen Mark teure Glas-Gebäude eröffnet – und 37 Jahre später wieder geschlossen: Das Dach war undicht und eine Sanierung unverhältnismäßig teuer. Eine Privatisierung scheiterte, zuletzt auch die Idee, die Halle zu einem Museum zu machen. Jetzt steht das Gebäude noch mit einem Bilanzwert von 1 Euro in den Büchern, dem stehen jährliche Sicherungskosten von 26.000 Euro gegenüber. Die Versicherung hat gekündigt, das Betreten ist lebensgefährlich. 700.000 Euro werde der Abriss kosten, erklärte Bürgermeister Werner Arndt auf der letzten Ratssitzung (das Geld steht im Haushaltsplan).

Auch das nebenliegende frühere Hauptschulgebäude soll weg. 100.000 Euro stehen zur Verfügung, der ganze Abriss kostet aber 280.000 Euro, er soll gleichzeitig mit dem Bad-Abriss erfolgen.

Dann würden 35.000 qm freiliegen, von denen 27.000 qm bebaubar wären. Nur die Sporthalle soll bleiben (Tanzsportverein und Fechterclub brauchen sie).

Für Ende März/Anfang April kündigte Arndt einen Vorschlag an, wie man das Gelände „planerisch entwickeln“ könnte. Eine Verabredung mit einem Investor gebe es nicht, betont der Bürgermeister. Hubert Schulte-Kemper habe ihm bereits seine Vorstellung vorgetragen (Luxus-Wohnbebauung). Vor vier Jahren hatte Schulte-Kemper bereits die Idee von einem zentrumsnahen Dienstleistungszentrum vorgetragen.

Ein Investor müsste zunächst das Grundstück kaufen, dessen Wert die Stadt mit 1,45 Millionen Euro angesetzt hat. Ob es das Geld gibt, isst aber nicht sicher. Friedrich Dechert (Wir für Marl) schlug vor, das gewaltige Hallenbad-Fundament einfach im Boden zu belassen und damit viele Kosten zu sparen. Die Verwaltung will prüfen.

Sonntag, 1. März 2015, 14:30 • Verfasst in Marl

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