Im Kreis werden wieder mehr Kinder geboren


Vest. Bereits im dritten Jahr in Folge ist im Kreis Recklinghausen die Zahl der Neugeborenen leicht angestiegen: Im Jahr 2013 wurden 4.647 Kinder geboren – 96 Säuglinge mehr als 2012 und sogar 142 mehr als 2011, was einem Anstieg von drei Prozent entspricht. Diese Entwicklung ist auch deswegen bemerkenswert, weil die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter im gleichen Zeitraum um vier Prozent zurückgegangen ist.

Auf Landesebene ist eine vergleichbare Tendenz zu beobachten: Die höhere Geburtenquote hat dazu geführt, dass die Zahl der Neugeborenen von 143.097 im Jahr 2011 auf 146.417 im Jahr 2013 angestiegen ist.

Geburtsgewicht

Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm gelten als untergewichtig. Diese Kinder bedürfen oft einer intensiven medizinischen Überwachung und Begleitung, um ihren Entwicklungsrückstand aufholen zu können.

Als Risikofaktoren für ein niedriges Geburtsgewicht gelten besonders Infektionen während der Schwangerschaft, Rauchen der Mutter sowie eine geringe Inanspruchnahme der Schwangerschaftsvorsorge. Darüber hinaus führt aber auch eine verbesserte medizinische Versorgung dazu, dass sehr unreife Kinder lebend geboren werden und gute Überlebens- und Entwicklungschancen haben.

In den vergangenen Jahren war der Anteil der Kinder mit einem niedrigen Geburtsgewicht im Kreis Recklinghausen immer höher als auf Landesebene und zeigt zudem im Beobachtungszeitraum von zehn Jahren eine leicht steigende Tendenz. 2002 wurden im Kreis Recklinghausen 72 Säuglinge je 1.000 Geborene mit einem Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm geboren, 2012 waren es 82. Im Vergleich dazu waren es in ganz NRW 70 je 1.000 im Jahr 2002 und 72 je 1.000 in 2012. Zahlen zum Geburtsgewicht liegen für das Jahr 2013 noch nicht vor.

 „Plötzlicher Kindstod“

„Rückenlage, Rauchfrei, Richtig gebettet“ – mit dieser Faustregel lassen sich die Maßnahmen zusammenfassen, mit denen Eltern ihre Säuglinge schützen können. Auch wenn noch nicht alle Zusammenhänge bekannt sind, die den plötzlichen Kindestod auslösen, zeigt die Prävention der vergangenen zehn bis 20 Jahre deutliche Wirkung: In Deutschland ist die Rate von 159 Todesfällen je 100.000 Säuglinge im Jahr 1991 auf 22 Todesfälle 2011 gesunken.

Auch im Kreis Recklinghausen steht die Prävention seit vielen Jahren im Fokus der Kinder- und Jugendgesundheit. Dazu gehören Elternsprechstunden, Aufklärung über Risikofaktoren, Beratung für Familien mit Säuglingen, Begrüßungsbesuche, ein Baby-Schlafsack als Willkommensgeschenk und vieles mehr. All diese Maßnahmen des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes des Kreises Recklinghausen sowie die Angebote der Städte für Familien und Neugeborene tragen dazu bei, dass Säuglinge sicher aufwachsen können.

Donnerstag, 11. Dezember 2014, 10:47 • Verfasst in Vest

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