Wie der Nikolaus ins Vest kam

Vest. Dass das Vest Recklinghausen einen engen Kontakt zum Nikolaus hat, kann man nicht sagen. Weder der Bischof noch die Schenk-Tradition haben einen Bezug zu dieser Region.

Eine Ausnahme bildet Dorsten, wo St. Nikolaus eine besondere Bedeutung dadurch hat, dass er der Patron der Stadt, der Kaufgilde und der Nikolausschützen war. Deshalb fand in alter Zeit am St. Nikolaustag die Nikolaustracht statt, eine Prozession, bei der die Statue des hl. Nikolaus getragen wurde.

Bis heute hat sich die St. Nikolauskirmes als bedeutender Markt- und Vergnügungstag erhalten (wenn auch in den letzten Jahren der Zuspruch deutlich abgenommen hat). Schon in alten Zeiten strömte die Umgegend an diesem Tag nach Dorsten, weshalb es zu den Aufgaben der Bürgermeister gehörte, auch den umwohnenden Adeligen und deren Frauen (den „Haveluden und Juffern“) eine Erfrischung zu reichen. Lange Zeit verlangten die Dienstboten für die Dorstener Nikolauskirmes Urlaub.

Die Erinnerung an die Heiligen Nikolaus als Patron der Stadt (neben dem Heiligen Johannes und der Heiligen Agatha) hält noch heute die St. Nikolauskirche wach, die vor nunmehr 50 Jahren auf der Hardt eingeweiht wurde.

Noch heute wird die Verbindung zwischen Hansestadt und dem heiligen Nikolaus als Patron der Schifffahrt aufrecht erhalten. Traditionell legt das Schiff mit St. Nikolaus am Kanal an, bevor es mit dem Laternenumzug zum Markt geht.

Nur das alte Dorstener Nikolauslied wird nicht mehr gesungen:

„Sünder Klaos, du hillige Mann

Treck den besten Schabbes an!

Gef wat, gef wat!

Gef de kleine Kinder wat!

Laot de groten lopen,

De könt sik jao wat kopen.“

Samstag, 6. Dezember 2014, 15:00 • Verfasst in Vest

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