Saria musste Lärmwall kappen

Marl. Die Stadtverwaltung hat offenbar den Überblick in Sachen Saria verloren: Im Stadtplanungsausschuss wurde ein Frager gerüffelt, im Rat konnte der Bürgermeister keine Antwort geben. Stattdessen erklärt Saria, man habe auf Anweisung der Verwaltung gehandelt.

Auslöser für das Informations-Durcheinander ist ein Erdwall um das Saria-Gelände in Marl-Frentrop. Die Bürgerinitiative „Marler haben Nase voll“ (MHNV) fragte im Ausschuss, warum denn der Wall teilweise abgetragen wurde. Und ob nun überhaupt noch Saria eine Betriebsgenehmigung habe, wenn der Lärmschutz doch nicht mehr gegeben sei.

Die Verwaltung zeigte sich ratlos, der Bürgermeister war verärgert. Die Bürger sollten doch ihre Frage vorher schriftlich einreichen, bürstete er Ludger Vortmann von der Bürgerinitiative ab. Der beklagte sich über den Bürgermeister-Angriff.

Im Rat hakte Vortmann noch einmal nach: „Was ist mit dem Wall?“ Der Bürgermeister wusste nur zu antworten: „Wir werden uns darum kümmern.“

Mittlerweile hat Saria der Initiative geantwortet: „Aus unserer Sicht bestand keine Notwendigkeit, die Höhe des Erdwalls zu reduzieren, aber wir sind aufgrund einer Nachbarschaftsbeschwerde über die Bauordnungsbehörde darauf hingewiesen worden, dass der Erdwall die zulässige Höhe an der unserem Gelände abgewandten Seite überschreiten würde.“ Das Bauordnungsamt habe den Nachweis verlangt, dass die Aufschütthöhe von zwei Metern eingehalten wurde. Saria hat den Wall um bis zu 50 Zentimeter reduziert und das Bauamt informiert. Bis zum Bürgermeister war das nicht durchgedrungen.

Die Initiative beobachtet die Veränderungen am Saria-Gelände sehr kritisch. Sie wehrt sich gegen das geplante Industriegebiet und die mögliche Zerstörung des Naherholungsgebietes. Derzeit erarbeitet Saria die notwendigen Gutachten, die für die Genehmigung neue Saria-Firmen (bis zu 120 neue Arbeitsplätze) erforderlich sind.

Die Stadtverwaltung sei am derzeitigen Genehmigungsverfahren nicht beteiligt, hat sie schon mehrfach betont.

Samstag, 1. März 2014, 14:30 • Verfasst in Marl

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