Saria-Streit wird hektischer

Marl. Grundsätzlich ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Marl von allen Seiten begrüßt, besonders von den Politikern. Aber: Ist Frentrop der richtige Standort für die Erweiterung von Saria? Der Bürgermeister hatte auf der letzten Ratssitzung die besorgten Anlieger ganz energisch in die Schranken gewiesen. Jetzt meldet sich der Betriebsrat der Saria-Tochterfirma KFU: „Der geplante Ausbau wird als Chance gesehen.“

Dass Bürgermeister Werner Arndt sich energisch für die Erweiterung des Saria-Standortes (Verwertung von Essens-Abfällen) um neue Produktlinien und weitere 270 Arbeitsplätze einsetzt, ist hinreichend bekannt. Auf der letzten Ratssitzung stauchte er den Sprecher der Initiative „Bürger haben Nase voll“, Ludger Vortmann, zusammen. Der hatte sich darüber beklagt, dass die Anlieger von Arndt als „Skeptiker und Fundamental-Kritiker“ bezeichnet wurden. Im Rat legte Arndt nach, es sei „unerträglich, dass es in Marl keine Willkommenskultur gibt für die, die in Marl etwas bewirken wollen“. Fragen bürstete er zum Teil ab: Er „sehe keine Veranlassung, für Sie bei Saria die Infos zu besorgen“. Andere Fragen konnte er nicht beantworten: „Ich habe keinen Zugriff auf den Computer des Baudezernenten.“

Aus den Fraktions-Reihen der CDU und „Wir für Marl“ kam Verwunderung über dieses Vorgehen gegenüber den Bürgern.

Der Betriebsrat der KFU (Knochen und Fett Union) lenkt den Blick auf die Arbeitsplätze. Deren Sicherung und Schaffung in Marl sei von großer Bedeutung. Saria will sich auf rund 500 Mitarbeiter erweitern. „In diesem Zusammenhang wird laufend nach Verbesserungen im Hinblick auf Standortverträglichkeit gesucht, die bereits in einigen Fällen dank der konstruktiven Vorschläge aus der Bevölkerung umgesetzt wurden.“

Ob die Erweiterung im derzeitigen Naturschutzgebiet möglich ist, das werden die Behörden auf der Grundlage von Gutachten beurteilen. Die Entscheidung über eine Baugenehmigung liegt letztlich beim Marler Rat.

Sonntag, 9. Juni 2013, 11:36 • Verfasst in Marl

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