Initiative enttäuscht vom Stadtplanungsausschuss

Marl. „Unsere Erwartungen sind nicht erfüllt worden“, bedauerten die sieben enttäuschten Bürger und Vertreter der Anwohnerintiative aus Riegefeld, Alt-Marl, Polsum und Frentrop nach der Sitzung des Stadtplanungsauschusses. Die Marler waren ins Rathaus gekommen um sich im Umwelt- und Stadplanungsausschuss über die umstrittenen Erweiterungspläne des Rethmann-SARIA-Konzerns auf den aktuellen Stand bringen zu lassen.

Der Rat hatte dem Fachausschuss den Auftrag erteilt, von jetzt an immer die Öffentlichkeit mit einem aktuellen Sachstandsbericht zu informieren. „Doch was wir heute im Fachausschuss hörten, war uns seit Wochen bekannt. Wir haben es zuletzt am Dienstag bei unserem offenen Info-Stammtisch diskutiert“, sagt Barbara Böcker, die mit ihrer Familie auf der Frentroper Straße wohnt. Sehr enttäuscht war auch Josef Vortmann, der im Riegefeld wohnt: „Ich bin extra früher aus Münster von der Arbeit gekommen, damit ich den Sachstandsbericht nicht verpasse. Über das, was ich da hören musste, konnte ich nur den Kopf schütteln.“ Berthold Böcker: „Nichtmal eine Frage aus unserem Fragenkatalog, der seit mehr als einer Woche der Verwaltung vorliegt, wurde beantwortet.“

Gegen Hinhaltetaktik

Ludger Vortmann, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, fasste die Stimmung vieler so zusammen: „Es wirkt schon irgendwie komisch, wenn der Baudezernent im Stadtplanungsausschuss eine Zusammenfassung von dem präsentiert, was wir bereits für alle Interessierten recherchiert und auf unserer Internetseite und bei Facebook veröffentlicht haben.“

Der Stadtplanungsausschuss hatte beschlossen, dass Fragen zum Thema SARIA nicht in der am Anfang üblichen Fragestunde der Einwohner gestellt werden dürfen, damit zunächst der Sachstandbericht zum Thema vorgetragen werden konnte. Die anschließende Möglichkeit für Bürger Fragen zu stellen fand allerdings nicht wie von den Bürgern erwartet als offizielle „Fragestunde“, sondern als Unterbrechung der Sitzung statt. Dadurch wurden die Fragen kein Bestandteil der Sitzung und entsprechend auch nicht protokolliert. „Erst auf mehrfache Nachfrage und Verlangen von uns Bürgern wurde vom Ausschussvorsitzenden zugesagt, dass unsere Redebeiträge überhaupt protokolliert werden.“

Die Bürgerinitiative will in den Vorgängen eine „offensichtliche Hinhaltetaktik“ erkennen, die das Misstrauen weiter wachsen lässt. Ludger Vortmann: „Daher werden wir in den nächsten Wochen mit verschiedenen Aktionen klare Zeichen setzen: Damit alle politischen Entscheidungsträger erkennen, dass die umstrittene Erweiterung des Rethmann-SARIA-Konzerns im Landschaftsschutzgebiet nicht über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden werden darf.“
Weitere Informationen unter www.mhnv.de

Freitag, 8. März 2013, 17:04 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare

Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.