Polsumer Bürger proben den Widerstand

Marl. Die Politiker signalisieren Wohlwollen, doch in Polsum wächst der Widerstand: Die drastische Ausweitung des Rethmann-Standortes an der Rennbachstraße (Marl Aktuell berichtete) ruft besorgte Anlieger auf den Plan. Sie haben Angst insbesondere um mehr Lärm und Gestank.

In dieser Woche gab es ein „Abtasten“ der beiden Lager: Die Rethmann-Tochter KFU (Knochen- und Fett-Union) will die Produktion mehr als verdoppeln, im Rathaus gab es einen Anhörungstermin für die Anlieger. 16 Behörden- und Firmenvertreter saßen 19 Anliegern gegenüber.

KFU arbeitet rund um die Uhr, zerkleinert und trocknet Knochen, die in Mehl und Fett getrennt werden. Wenn die Transport-Mulden auf den Boden schlagen, sitzen die Anwohner senkrecht im Bett. Laut Berechnungsmethode ist das im Durchschnitt in Ordnung. Die Anlieger haben Probleme, das zu verstehen.

Dass es stinkt, können auch die Firmenvertreter nicht leugnen. Aber man will über noch mehr Maßnahmen nachdenken, um das Problem zu unterbinden.

Eigentlich geht es auf diesem Termin nur um den Naturschutz. Doch das wird erfreulicherweise nicht so eng genommen.

Am Ende ahnen die Anlieger, dass es auf rechtlichem Weg fast unmöglich ist, künftige Ausweitungen auszubremsen. Die Firmenvertreter geben sich sehr aufgeschlossen. In den letzten Jahrzehnten hatten die Bürger die gegenteilige Erfahrung gemacht.

Samstag, 17. November 2012, 14:41 • Verfasst in Marl

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