ExtraSchicht im Revier

Vest (om). Heute ist die „Nacht der Industriekultur“, bei der neben vielen Städten im Ruhrgebiet auch mehrere Standorte im Vest Recklinghausen mitmachen. 40 Spielorte, 120 Events von 18 bis 2 Uhr, eine Nacht – die ExtraSchicht bewegt auch in diesem Jahr wieder zahllose Nachtschwärmer zu Streifzügen durch das Revier. Bei der „Nacht der Industriekultur“ werden Zechen, Stahlwerke, Halden und Produktionsstätten zur Bühne künstlerischer Inszenierungen. Erneut werden mehr als 160.000 Besucher erwartet. Sie fahren – wahlweise mit Shuttle-Bussen – von Spielort zu Spielort, erspüren die belebende Atmosphäre des Wandels und erhalten einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf die Kulturhauptstadt Europas 2010.

Der Landschaftspark Duisburg-Nord, das Welterbe Zollverein in Essen, die Henrichshütte Hattingen, die Emscherinsel Herne/das Umspannwerk Recklinghausen sowie der Zukunftsstandort Phoenix West in Dortmund sind die logistischen Dreh- und Angelpunkte, die sich mit besonderen Performances in Szene setzen.

Recklinghausen

„Am Strom“ heißt es zwischen Emscher und Kanal, zwischen Wasserwegen und Hochspannungsleitungen. Die Faszination des Wassers und der Energie wird als ebenso fantasievolles wie lehrreiches Familienprogramm in Szene gesetzt, wenn Kabarettisten mit spektakulären Experimenten naturwissenschaftliche Phänomene demonstrieren. Auf Herner und Recklinghäuser Gebiet erleben die Besucher als stetige Grenzgänger Musik und Gaukelei, skurrile Gestalten und mitreißende Performances. Gleichzeitig erfahren sie Spannendes zum Umbau des Emschertals. Als einer der ungewöhnlichsten Spielorte der ExtraSchicht besteht diese Drehscheibe gleich aus drei Spielstätten: Zwischen Umspannwerk und Stadthafen Recklinghausen sowie dem alten Klärwerk Herne der Emschergenossenschaft entspinnt sich das Programm.

Herten

Mit den Schwerpunkten Wasserstoff, Hightech, Logistik und Kultur ist Ewald ein besonders dynamischer Entwicklungsstandort. Über 35 Unternehmen sind bereits angesiedelt. Aber auch spannende historische Zechengebäude sind zu sehen. Aktuell entstehen ein Wasserstoffkompetenzzentrum und ein „Blauer Turm“ zur Wasserstofferzeugung. In unmittelbarer Nähe bietet der Landschaftspark Hoheward besondere Einblicke und Weitsicht in die Region. Zur ExtraSchicht bringt Ewald seine Dynamik mit dem gigantischen Programm „Feuer & Flamme zwischen Himmel & Erde“ zum Ausdruck. Ab 23 Uhr erstrahlt Ewald mit Feuerzeichen und einer eindrucksvollen Lichtinszenierung.

Datteln

Kein Geringerer als Kaiser Wilhelm II. weihte das Schiffshebewerk Henrichenburg zwischen Datteln und Waltrop 1899 ein. Der Betrieb wurde erst eingestellt, als nebenan ein neues Hebewerk eröffnet wurde. Hier gibt es unter anderem Schiffstouren mit historischem Dampfer und Barkasse sowie  mit dem Fahrgastschiff Henrichenburg.

Marl

Wer in die Welt der Chemie eintauchen will, dem öffnen sich zur ExtraSchicht die Werkstore der ehemaligen Chemischen Werke Hüls AG bei Dämmerungs- und Nachtführungen. Von der 9. Etage des Analytik-Hochhauses aus bietet sich ein faszinierender Blick auf die Werksanlagen des Chemieparks Marl. Besucher können sich alle 25 Minuten auf eine geführte Entdeckungsreise begeben.

In den malerischen Jugendstilhallen der Zeche Waltrop haben sich innovative Firmen niedergelassen. Die Waschkaue beherbergt das Versandhaus Manufactum, und im historischen Magazin produziert die Fahrrad-Manufaktur Hase Bikes. Im alten Trafo-Gebäude trifft sich die Deutsch-Islamische Kulturgemeinde. Das Gelände ist gleichzeitig regelmäßig Schauplatz für Kunst und Kultur sowie für außergewöhnliche Events. Konzerte und Ausstellungen beleben die Kathedrale der Arbeit. Um 21 Uhr bringt die Mardi Gras Brassband den New Orleans Groove in die  Werkstatt von Hase Bikes.

Samstag, 27. Juni 2009, 12:58 • Verfasst in Vest

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